Dissidenz?
So nachdem ich mich gestern über Frau E. ausgelassen habe
kommt jetzt ein Thema dran, das ich bis jetzt als uns nicht betreffend wenig
bis gar nicht behandelt habe. Die sogenannten „freien“ Vereine oder
Dissidenzvereine. Ich habe gehört, dass in Deutschland Züchter wütend und mit
Klagen reagieren wenn sie Dissident genannt werden. Hallo geht’s noch? Ich
würde den Ausdruck Dissident nie verwenden, weil er für mich viel zu positiv
besetzt ist. Vaclav Havel war ein Dissident und ich würde keinen Menschen der
nicht in der Lage ist in einem FCI Verein zu züchten als Dissident bezeichnen.
Sie bezeichnen sich als freie Züchter, also bin ich ein unfreier oder
gefangener Züchter. Ich habe auch gehört, dass man Wipfel als positives
Beispiel für Wildzüchter und Begründer von drei Vereinen in Deutschland
bezeichnet. Aber wirklich wäre es so schlimm, wenn er kein Streithansel gewesen
wäre sondern ein genialer Kommunikator und es gäbe in Deutschland nur einen
Verein? Dem VDH war es wahrscheinlich irgendwann zu blöd und sie haben gesagt
drei Vereine reichen. Hat es genützt? Nein mittlerweile gibt es 10 oder mehr
Vereine und ob das dem Eurasier wirklich so gut tut wage ich zu bezweifeln. Woran
erkenne ich so einen Verein oder Züchter?
Ich finde am
lieblichen Ton und einer gesunden Portion Hybris. Wenn ein Züchter gesunde
Welpen garantiert, dann ist er in meinen Augen ein Scharlatan. Auch wenn man
sich noch so bemüht, man kann das nicht garantieren. Und wenn man schreibt das
einem vor allem das Wohl der Eurasier am Herzen liegt so finde ich das braucht
man nicht zu schreiben das ist selbstverständlich, aber dieser pickige Ton
zieht sich durch alle Homepages von „freien“ Vereinen und ist für mich ein
Indiz, dass sie nicht wirklich viel zu sagen haben.
Jetzt zurück zum aktuellen Anlass: Dieser Verein den ich
nicht nenne hatte ursprünglich ein interessantes Geschäftsmodell(das ist jetzt
nicht pekuniär gemeint). Es durfte nur Mitglied werden, wer einen angekörten
Rüden oder eine Zuchtstätte mit deckfähiger Hündin hatte). Damit kann man
züchten auch ohne Erlaubnis des Vereins und trotzdem kriegen die Hunde FCI
Papiere. Da es immer wieder genügend beleidigte Züchter und Deckrüdenbesitzer
gibt ist das keine schlechte Idee. Ich kenn die Szene von beiden Seiten und ich
weiß auch was da abgeht. Hinter vorgehaltener Hand wird dein Rüde
schlechtgemacht und kriegt keine Deckungen mehr oder man tuschelt über einen
Wurf der nicht 100% lupenrein war. Das kränkt einen und dann gibt es zwei
gangbare Möglichkeiten, man macht es so wie ich und schluckt die Krot schimpft
ein bissel herum und macht weiter oder man hört auf und lebt sein Leben weiter.
Aber dann gibt es Leute die haben die Weisheit mit dem Löffel gefressen und
denken was brauch ich die Trottel ich mach alleine weiter und das natürlich
viel besser. Ich rede jetzt nicht von den sogenannten Vermehrern, die rein aus
Profitgründen züchten auf Teufel komm raus ohne Rücksicht auf Gesundheit des
Muttertieres und der Welpen, denen soziale Prägung wurscht ist die nur die
äußere Hülle eines Rassehundes sind und
körperlich und geistig meist schwere Defizite aufweisen. Nein hier geht es um
angeblich Wohlmeinende Experten die glauben sie machen alles richtig. Nur
mittlerweile basteln sie ihre Zuchtzulassungen selbst und haben damit die Welt
des FCI endgültig verlassen.
Wir haben sechs Würfe
mit zwei Hündinnen gehabt, wir hatten einen Deckrüden und ich weiß ich bin kein
erfahrener Züchter. Deshalb ärgert es mich auch das jemand Frau E. als
erfahrene Züchterin bezeichnet, weil sie hatte genau einen Wurf. Und das ist
das Problem. Wenn du den ersten Wurf hast und alles ist gutgegangen dann
glaubst du, du hast die Weisheit mit Löffeln gefressen. Aber dann kommen andere
Würfe, Probleme mit Hündinnen die zur Zucht vorgesehen waren oder Wurfe bei
denen Einhoder, Zahnverlust und was weiß ich auftauchen. Dann stirbt dir eine
Hündin mit sieben an Krebs und dann weißt du, du weißt gar nix und du brauchst
jede Hilfe die du kriegen kannst. Es gibt da einen im Internet bekannten
Querulanten der meines Wissens in fast allen deutschen Vereinen sein Unwesen
getrieben hat und einige Facebookgruppen gesprengt hat. Er ist der Meinung der
Züchter allein ist für alles verantwortlich und deshalb auch keinen Verein
brauchen. Erster Punkt stimmt. Natürlich ist der Züchter verantwortlich und
nicht der Verein. Zweiteres stimmt nicht. Nehmen wir an es gibt Probleme mit
einem Welpen. Wenn du alleine bist, bist du im Arsch. Bist du in einem Verein hilft
er dir bei der Weitervermittlung, wenn du finanziell am Boden bist unterstützt
er dich und du bekommst Rat und Trost. Und gerade der Trost ist oft wichtiger.
Du bist halt eingebettet. Jetzt bist aber in einem Verein der aus lauter Leuten
besteht die es nicht geschafft haben sich in einen anderen Verein zu
integrieren und die haben dann die Kompetenz dir zu helfen. Wahrlich mir fehlt
der Glaube.
Jetzt noch ein anderes Thema. Manch Leute finden es nicht
schlimm wenn freie Vereine Eurasier züchten. Da gibt halt ein Problem genetisch
sind das Eurasier rechtlich nicht. Ich kann ja auch nicht sagen die
österreichische Regierung taugt mir nicht ich gründe jetzt einen eigenen Staat
und druck mir meine Kennzeichen selber und sch… auf den Staat. Ich werde in
Kürze im Häfen landen. Beim ÖKV, VDH oder FCI ist das nicht so aber man züchtet
halt Eurasier die für diese Institutionen nicht existieren. Wenn ich das den
Käufern sag ist das in Ordnung, wenn ich es nicht sag ist es Betrug. Ich hätte
da mal einen Vorschlag. Alle Züchter und Vereine die unter dem Dach der FCI
züchten oder assoziiert sind bekommen für ihre Homepage ein Siegel oder Banner
das bestätigt das die Zuchtstätte von der FCI anerkannt wird. Ich kann mir
nicht vorstellen, dass das ein Vermögen kostet und wenn man ein bissel was
zahlen muss nützt dem Verein und den Dachverbänden. Ich habe das schon
vorgeschlagen und dazu das Argument:“Hearst des kann man im Internet ganz
leicht fälschen.“ Ich meine das stimmt, aber wenn man das tut ist man ganz
eindeutig kriminell. Und die freien Vereine können ja dann argumentieren, warum
man bei ihnen einen Hund kaufen soll, das geht ja auch in Ordnung, aber die
Leute wissen dann genau was sie bekommen. Einen „freien“ Eurasier der außerhalb
der Familie im Paralleluniversum des freien Vereins lebt und agiert, oder einen
„gefangenen oder unfreien“ Eurasier mit dem man die echten Ausstellungen
besuchen kann und für dessen Welpen, falls er züchten kann man echte Papier
bekommt, die auf der ganzen Welt anerkannt werden. Wie gesagt es sind zwei
Möglichkeiten und man hat die Wahl, wenn man die richtigen Informationen
bekommt und das scheint manchmal ziemlich schwer.
So das ist der Grund warum ich diese Abspaltungen von
Abspaltungen von Abspaltungen nicht mag, weil ich die Gründe der Abspalter
nicht mag, Rechthaberei, Überheblichkeit, Beleidigtsein und Unfähigkeit damit
umzugehen find ich bäh.
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