Heute am Morgen geh ich ins Badezimmer und der Rico liegt
drinnen. Das heißt er liegt so vor dem Waschbecken, dass ich mir nicht die
Zähne putzen kann. Er liegt so da, alle viere von sich gestreckt, wie das
berühmte Tigerfell.
Ich sag: „Morgen Rico, noch nicht auf?“ Schließlich ist es
nach Acht und die Hunde sind um die Zeit schon längst draußen. Rico seufzt sagt
nichts und verlässt das Badezimmer. Nach ausgiebiger Morgentoilette vermiss ich
ihn beim Frühstück. Er liegt oben beim Tor. Er wirkt echt deprimiert.
Ich geh zu ihm und frag: Rico, was ist los?
Rico(seufzt): Gestern hab ich das mit dem weißen Hund
gelesen.
Ich: Du kannst lesen.
Rico: Frag nicht so blöd, ich bin schließlich
Schriftstellerhund.
Ich: Okay, okay, aber was ist los.
Rico: Das war sehr traurig und dann bin ich draufgekommen
das ich nicht abgeholt worden bin und jetzt wird ich sicher verkauft und
überhaupt(er schluchzt).
Ich: Sag Rico bist du deppat worn. Die Milena ist auf Urlaub
weil sie drauf schaun muss, dass sich der Andy nicht zum Krüppel arbeitet, in
seiner grenzenlosen Gutmütigkeit und auf den Krümel, damit er bald schwimmen
lernt und auf den Brösel der in ihren Bauch schwimmt. Und deshalb bist bei uns
und das ist genauso zu Haus wie bei der Milena. Die ist schwanger und kann
jetzt nicht so wie sie will. Und so kommst du zu mehr Gummibären.
Rico:(schon etwas besser gelaunt) Aber die Gummischlangen
von der Milena sind auch gut, obwohl bei der kann ich stubsen was ich will, bei
ihr kommt keine Schlange raus. Bei der Christa komm ich so immer noch zu ein
bis zwei Gummibären mehr.
Ich: weißt was, damit dich die trüben Gedanken verlassen
gehen wir spazieren.
Rico: Nett, aber immer dasselbe.
Ich: Nein nicht dasselbe(was ihm im Übrigen normalerweise
völlig wurscht ist), wir werden ein Abenteuer erleben, wirst schon sehen.
Rico: Na Gut Abenteuer find ich cool.
Isi und Pu: Wir auch, obwohl es uns wurscht ist, wo wir
gehen.
Ich: Ich weiß, aber ihr habts ja auch keine Sinnkrise.
Also fahren wir zum Märchenwald.
Rico: Und was ist da jetzt anders gleicher Parkplatz,
gleiche ausgetrocknete Lacke, alles gleich.
Ich: Nur die ersten Meter dann ändert sich der Weg,
DRAMATISCH!!
Rico: Schau ma mal.
Ich: So hier sind wir jetzt an der Grenze des üblichen
Märchenwaldes und drüben auf der anderen Seite ist der unübliche, bis jetzt
sind wir bis auf eine Ausnahme immer nur an seinen Grenzen kurz in ihn
eingedrungen und haben ihn gleich wieder verlassen. Es ist gefährlich dort.
Rico: Mit funkelnden Augen : gefährlich? Wieso wilde Tiere?
Ich: Nein, schlimmer wilde Kinder.
Rico: So wie die Nandi der Krümel der Lucas oder die Tizi?
Ich: Nein keine zahmen Kinder, sondern wilde, die nach
Desinfektionsmittel stinken, Helikoptereltern haben, viele Allergien und Angst
und Ekel vor Tieren. Wenn man die sieht kann man nur flüchten und das werden
wir auch tun. Wenn jemand von euch ein Kind sieht unsichtbar bleiben und immer
schauen ob es gezähmt oder wild ist.
Rico: Woran erkennt Man ein gezähmtes Kind?
Ich: Meist ist ein Tier dabei, es ist ein bissel schmutzig
und wenn es dich sieht bleibt es ruhig. Aber trotzdem entweder gar nicht oder
langsam, ganz langsam nähern.
Da Urlaubszeit ist sind viele wilden Kinder in andere
Reservate gebracht worden, und die Gefahr angegriffen zu werden ist gering.
Also los geht’s.
Vorsichtig und immer Deckung suchend dringen wir in den
unüblichen Märchenwald vor. Kein Ton ist von uns zu hören.
Dann der Rico: Ist aber schön hier.
Da hat er recht. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Erst
ein Hügel mit Föhrenwald dann Serpentinen wieder hinunter und unten eine
Waldlichtung mit Eichen die fast einem Domgewölbe gleicht.
Rico: Ich glaub von
der Gegend hat mir die Gelia schon einmal erzählt. Wie sie jung war hat sie das
alles durchstreift, und auch heute wenn sie mal kurz nicht da ist macht sie
gerne noch einen Abstecher in den unüblichen Märchenwald.
Ich jetzt kommen wir zum Pappelteich, den kennts ihr schon.
Diese seltsamen Gestelle sind sie Kultstellen von den wilden Kindern. Man nennt
sie Spielplätze und kein Hund darf sie betreten, verstanden?
Rico: Die sind ja leer.
Ich: ja jetzt, wenn die Ferien vorbei sind wimmelt es da vor
wilden und zahmen Kindern. Da macht man dann besser einen großen Bogen um das
Gelände.
Rico: Und wenn wir trotzdem mal hier gehen wollen?
Ich: da bleibt dann noch der „böse Hunde Weg“. Wenn man von
hier gerade zum Wldläuft ist man auf beiden Seiten genügend weit von den
Kultstätten entfernt. Sobald man am“ böse Hunde Weg“ geht kann man gefahrlos
den Parkplatz erreichen.
Rico: wieso „böse Hunde Weg“?
Ich: den Namen hat meine Mutter geprägt. Wenn ich mit ihr
und dem Chris und der Barbarella spazieren gegangen bin. Hat sie die
Uneinsehbarkeit des Weges beruhigt.
Rico: Wieso.
Ich: Weil der Chris und die Barbarella die bösen Hunde waren
genannt Angst und Schrecken.
Rico: Wieso denn das?
Ich: Ich konnte damals noch nicht mit Hunden sprechen und
hab vieles falsch verstanden. Der Chris war sowieso ein Steinzeiteurasier und
die Barbarella ist nicht von Menschen sondern von Cadisha und Chris erzogen
worden. Die hat mich überhaupt nicht verstanden.
Rico: Steinzeit.
Ich: Einer seiner Großeltern war glaub ich ein Chow.
Rico: Oh!.
Ich: Wie gesagt. Ich hab ihn sehr geliebt und noch weniger
von Hunden verstanden, als heute. Nur damals hab ich geglaubt ich hab die Weisheit
mit dem Löffel gefressen, bis ihr mir langsam wieder die nötige Demut
beigebracht habt.
Rico: Chr,chr, chr.
Schließlich sind wir wieder zurück beim Parkplatz.
Ich: Genug Abenteuer , für die Isi auf jeden Fall genug
Schlamm.
Isi. Ich find das geil wenn der Rico ne Depri hat, es war
sehr lustig.
Ich: Isi nicht dieser Ton sonst besteht der nächste Spaziergang aus 15 Runden
am Exerzierplatz.
Aurelia: Weil du immer so deppat Reden musst, 15 Runden auf
dem Exerzierplatz.
Rico: Das würde er nie tun.
Aurelia: Hast du eine Ahnung ich kenn ihn länger.
IsI: Morgen hat ers vergessen….
Ich liebe meine Eurasier.
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