Sonntag, 18. Oktober 2015

Ein Abenteuer:




Heute am Morgen geh ich ins Badezimmer und der Rico liegt drinnen. Das heißt er liegt so vor dem Waschbecken, dass ich mir nicht die Zähne putzen kann. Er liegt so da, alle viere von sich gestreckt, wie das berühmte Tigerfell.
Ich sag: „Morgen Rico, noch nicht auf?“ Schließlich ist es nach Acht und die Hunde sind um die Zeit schon längst draußen. Rico seufzt sagt nichts und verlässt das Badezimmer. Nach ausgiebiger Morgentoilette vermiss ich ihn beim Frühstück. Er liegt oben beim Tor. Er wirkt echt deprimiert.
Ich geh zu ihm und frag: Rico, was ist los?
Rico(seufzt): Gestern hab ich das mit dem weißen Hund gelesen.
Ich: Du kannst lesen.
Rico: Frag nicht so blöd, ich bin schließlich Schriftstellerhund.
Ich: Okay, okay, aber was ist los.
Rico: Das war sehr traurig und dann bin ich draufgekommen das ich nicht abgeholt worden bin und jetzt wird ich sicher verkauft und überhaupt(er schluchzt).
Ich: Sag Rico bist du deppat worn. Die Milena ist auf Urlaub weil sie drauf schaun muss, dass sich der Andy nicht zum Krüppel arbeitet, in seiner grenzenlosen Gutmütigkeit und auf den Krümel, damit er bald schwimmen lernt und auf den Brösel der in ihren Bauch schwimmt. Und deshalb bist bei uns und das ist genauso zu Haus wie bei der Milena. Die ist schwanger und kann jetzt nicht so wie sie will. Und so kommst du zu mehr Gummibären.
Rico:(schon etwas besser gelaunt) Aber die Gummischlangen von der Milena sind auch gut, obwohl bei der kann ich stubsen was ich will, bei ihr kommt keine Schlange raus. Bei der Christa komm ich so immer noch zu ein bis zwei Gummibären mehr.
Ich: weißt was, damit dich die trüben Gedanken verlassen gehen wir spazieren.
Rico: Nett, aber immer dasselbe.
Ich: Nein nicht dasselbe(was ihm im Übrigen normalerweise völlig wurscht ist), wir werden ein Abenteuer erleben, wirst schon sehen.
Rico: Na Gut Abenteuer find ich cool.
Isi und Pu: Wir auch, obwohl es uns wurscht ist, wo wir gehen.
Ich: Ich weiß, aber ihr habts ja auch keine Sinnkrise.
Also fahren wir zum Märchenwald.
Rico: Und was ist da jetzt anders gleicher Parkplatz, gleiche ausgetrocknete Lacke, alles gleich.
Ich: Nur die ersten Meter dann ändert sich der Weg, DRAMATISCH!!
Rico: Schau ma mal.
Ich: So hier sind wir jetzt an der Grenze des üblichen Märchenwaldes und drüben auf der anderen Seite ist der unübliche, bis jetzt sind wir bis auf eine Ausnahme immer nur an seinen Grenzen kurz in ihn eingedrungen und haben ihn gleich wieder verlassen. Es ist gefährlich dort.
Rico: Mit funkelnden Augen : gefährlich? Wieso wilde Tiere?
Ich: Nein, schlimmer wilde Kinder.
Rico: So wie die Nandi der Krümel der Lucas oder die Tizi?
Ich: Nein keine zahmen Kinder, sondern wilde, die nach Desinfektionsmittel stinken, Helikoptereltern haben, viele Allergien und Angst und Ekel vor Tieren. Wenn man die sieht kann man nur flüchten und das werden wir auch tun. Wenn jemand von euch ein Kind sieht unsichtbar bleiben und immer schauen ob es gezähmt oder wild ist.
Rico: Woran erkennt Man ein gezähmtes Kind?
Ich: Meist ist ein Tier dabei, es ist ein bissel schmutzig und wenn es dich sieht bleibt es ruhig. Aber trotzdem entweder gar nicht oder langsam, ganz langsam nähern.
Da Urlaubszeit ist sind viele wilden Kinder in andere Reservate gebracht worden, und die Gefahr angegriffen zu werden ist gering. Also los geht’s.
Vorsichtig und immer Deckung suchend dringen wir in den unüblichen Märchenwald vor. Kein Ton ist von uns zu hören.
Dann der Rico: Ist aber schön hier.
Da hat er recht. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Erst ein Hügel mit Föhrenwald dann Serpentinen wieder hinunter und unten eine Waldlichtung mit Eichen die fast einem Domgewölbe gleicht.
 Rico: Ich glaub von der Gegend hat mir die Gelia schon einmal erzählt. Wie sie jung war hat sie das alles durchstreift, und auch heute wenn sie mal kurz nicht da ist macht sie gerne noch einen Abstecher in den unüblichen Märchenwald.
Ich jetzt kommen wir zum Pappelteich, den kennts ihr schon. Diese seltsamen Gestelle sind sie Kultstellen von den wilden Kindern. Man nennt sie Spielplätze und kein Hund darf sie betreten, verstanden?
Rico: Die sind ja leer.
Ich: ja jetzt, wenn die Ferien vorbei sind wimmelt es da vor wilden und zahmen Kindern. Da macht man dann besser einen großen Bogen um das Gelände.
Rico: Und wenn wir trotzdem mal hier gehen wollen?
Ich: da bleibt dann noch der „böse Hunde Weg“. Wenn man von hier gerade zum Wldläuft ist man auf beiden Seiten genügend weit von den Kultstätten entfernt. Sobald man am“ böse Hunde Weg“ geht kann man gefahrlos den Parkplatz erreichen.
Rico: wieso „böse Hunde Weg“?
Ich: den Namen hat meine Mutter geprägt. Wenn ich mit ihr und dem Chris und der Barbarella spazieren gegangen bin. Hat sie die Uneinsehbarkeit des Weges beruhigt.
Rico: Wieso.
Ich: Weil der Chris und die Barbarella die bösen Hunde waren genannt Angst und Schrecken.
Rico: Wieso denn das?
Ich: Ich konnte damals noch nicht mit Hunden sprechen und hab vieles falsch verstanden. Der Chris war sowieso ein Steinzeiteurasier und die Barbarella ist nicht von Menschen sondern von Cadisha und Chris erzogen worden. Die hat mich überhaupt nicht verstanden.
Rico: Steinzeit.
Ich: Einer seiner Großeltern war glaub ich ein Chow.
Rico: Oh!.
Ich: Wie gesagt. Ich hab ihn sehr geliebt und noch weniger von Hunden verstanden, als heute. Nur damals hab ich geglaubt ich hab die Weisheit mit dem Löffel gefressen, bis ihr mir langsam wieder die nötige Demut beigebracht habt.
Rico: Chr,chr, chr.
Schließlich sind wir wieder zurück beim Parkplatz.
Ich: Genug Abenteuer , für die Isi auf jeden Fall genug Schlamm.
Isi. Ich find das geil wenn der Rico ne Depri hat, es war sehr lustig.
Ich: Isi nicht dieser Ton sonst  besteht der nächste Spaziergang aus 15 Runden am Exerzierplatz.
Aurelia: Weil du immer so deppat Reden musst, 15 Runden auf dem Exerzierplatz.
Rico: Das würde er nie tun.
Aurelia: Hast du eine Ahnung ich kenn ihn länger.
IsI: Morgen hat ers vergessen….
Ich liebe meine Eurasier.


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