Dreißig Jahre und 22 Jahre davon sind wir dabei, also sind
wir alt. Genauso alt wie unser Auto das in Böheimkirchen heiß geworden ist.
Also umgedreht Auto getauscht und zweiter Versuch. Aber um halb zwei waren wir
da und wir staunten. Noch nie waren so viele Leute bei einem Treffen. Ich war
natürlich nervös weil ich am Abend lesen musste. Der Rico war auch nervös, weil
so viele auch nervöse Rüden und noch
mehr weniger nervöse Damen. Also hat sich der Rico gleich direkt vor der
Sektbar mit einem Haufen verewigt, der einer Dogge alle Ehre gemacht hätte und
der die Größe des Gackerl Sackerl
gesprengt hat, sprich es ist gerissen und ich hab noch ein zweites
größeres gebraucht. Ganz ist es nicht weggegangen und so war Ricos Duftmarke
beim Sektempfang sehr präsent.
Auch alte Bekannte haben wir getroffen wie die Familien
Wäger, Gerzer und Kidiric und ganz alte Bekannte die Familie Stummer die unsere
Biddy 16 Jahre lang geliebt und erlitten haben(Biddy war kein braver Hund aber
interessant). Nachdem so viele Menschen da waren und ich mit dem Rico in meiner
Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt war(und er auch) habe ich viele verpasst
mit denen ich gerne hätte plaudert wollen. Aber das ist eh immer so.
Die Wägers hatten Ricos Bruder Enzo mit und das was sich
schon vor einem Jahr angekündigt hat, war jetzt klar, die beiden werden keine
Freunde mehr, aber das ist meist so ich erinner mich noch gut an Cadisha und
Capri die sich jedes Treffen gepläscht haben.
Bin dann mit den dreien alleine eine Runde gegangen, damit
sie und auch ich ein bissel runterkommen. Weil am Abend …na ja ich wollt lieber
nicht daran denken. Ich wollt mich doch noch vorbereiten, aber ich bin nicht
dazugekommen. Das Hotel war wieder na ja. Wenn man zu so einer riesen
Veranstaltung noch eine genauso große Hochzeit dazu nimmt, das
Bedienungspersonal eigentlich Angst vor Hunden hat und es keine Auswahl beim
Abendessen gibt, dann ist zwar die Aufhebung der Leinenpflicht für den ganzen
Ort nett aber nicht genug, um einen gewissen Groll unter den mit Hunden
behafteten Gästen zu verhindern. Aber es
ist wahnsinnig schwierig eine Location für so ein Event zu finden.
Wir haben natürlich keinen Platz im Restaurant bekommen und beinahe
wäre ich ohne Essen zur GV gegangen aber ich hatte eh keinen Appetit, dafür
einen Damenspitz, weil ich mit der Maria einen halben Krug Weißwein verzwickt
habe, um meiner Nervosität Herr zu werden.
Dann begann die GV von der hab ich aber nicht viel
mitgekriegt, aber das könnte ich ja nachlesen wenns mich wirklich interessieren
täte. Und dann war die GV aus, ich nehm meine Brille weil jetzt muss ich meine
Sache machen und was ist. Es ist die falsche, zu schwache Brille. Also hab ich
die vorbereiteten Reden gespritzt und extemporiert. Ist aber keinem Aufgefallen
weil ja niemand außer mir wusste was ich eigentlich sagen wollte. Beim Lesen
musste ich das Buch halt ein bissel weiter weghalten, ist auch gegangen und
dann mitten unter dem Lesen läutete mein Telefon und Milena ruft mich an. Ich
drück sie weg und sag meiner Frau sie soll sie zurückrufen und ihr sagen, dass
ich nicht kann. Die beiden haben sich dann länger unterhalten und die andern
haben sich zerkugelt. Nicht wenige haben mich gefragt, ob das geplant war, aber
sowas kann man nicht planen. Ich habe aber dann mit Anstand meine Aufgabe
erfüllt und es scheint als hätte es den Leuten gefallen und ich war froh, dass
es vorbei war. Verkaufstechnisch war das ganze kein großer Renner aber mir war
schon vorher klar, wirklich berühmt werd ich nie und das ist auch gut so.
Nachher war gemütliches Beisammensein geplant, das aber endendwollend
gemütlich war besonders für Raucher die in die Kälte müssen und Durstige kaum
was zu trinken gab, da das Personal mit der Hochzeit beschäftigt waren und die
Musik Gespräche schwierig machten. Außerdem war ich nach der Aufregung
erschöpft und ausgelaugt und meine Hunde
wirkten auch schon leicht gestresst. Also passierte das was irgendeinmal
passieren musste, wir haben das Treffen nicht gewonnen und sind schon um elf
schlafen gegangen.
Für die meisten war natürlich der Sonntag der wichtigere Tag
weil über siebzig Eurasier bei der Klubsiegerschau gemeldet waren, auch ein
Rekord und obwohl ich selber natürlich nicht gemeldet habe, war ich irgendwie
stolz auf diesen Verein der seit dreißig Jahren sich ständig weiter entwickelte
und bis heute in relativen frieden existiert und in der Lage ist so viele
Menschen zu mobilisieren. Aber für uns war es Zeit die Zelte abzubrechen, weil
Rico hatte Heimweh nach der Milena und die beste Ehefrau hatte Heimweh nach
ihrem Sofa und so sind wir vor Ende der Ausstellung abgehaut.
Jetzt sitz ich zu Hause im Garten und weiß zwei Dinge, nach
Spital fahr ich nicht mehr und den Rico lass ich zu Hause, weil Rüden sind die
armen Schweine bei solchen Veranstaltungen, zumindest so freiheitsliebende wie
der Rico und als Rüdenführer bist total im Stress. Trotzdem noch ein Lob.
Zumindest bis zu meiner Abreise gab es außer Gebrumme(gut klingt manchmal
wilder Tiger)keine Rauferei und das zeigt das Die Halter von Rüden heute anders
ticken, als vor zwanzig Jahren. So das war mein Bericht fotos hab ich keine
gemacht weil mit Rico ging das nicht, aber ich bin sicher auf der ECA Homepage
werden bald Fotos vom Treffen zu sehen sein. Nochmals Danke an das ECA Team
voran Monika Petermayer, die sich irrsinnig bemüht hat alles toll zu
organisieren. Wie immer alles was im Bereich des ECA war hat wunderbar
funktioniert, für den Rest können sie nichts und wenn sie nächstes Jahr keine
andere Location finden, werden halt ein paar nicht kommen, dafür werden dann
hoffentlich andere kommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen