Nachdem mich die Gabi gestern als verhaltensauffälliges Kind
geoutet hat und an der Paulinenfront im Augenblick nicht wirklich was passiert,
werde ich mich jetzt selber als verhaltensauffälliges Kind outen.
Aber zuerst, strenger Strich, was ist das. Schon wie die
Pauline ein Welpe war ist mir die auffällige Zeichnung auf der Stirn
aufgefallen. Da hatte sie einen Strich zwischen den Augen und durch diese
Zeichnung hat man immer geglaubt sie schaut einen streng an. Das hat mir damals
schon gefallen und Gott sei Dank ist er ihr geblieben. Der Frodo hat das auch,
aber bei ihm ist er kürzer und dunkler eher wie eine Zornesfalte. Und weil die
bei ihm so schwarz ist, ist mir die Geschichte von mir und meinem Bruder
eingefallen. Wir sind sehr unbekümmert
in einem großen Garten aufgewachsen, den wir nicht oft verlassen haben. Hie und
da in die Stadt zu meiner Tante, manchmal ins Freibad in den ersten Jahren nie
auf Urlaub und wir haben viel Besuch bekommen, wegen des großen Gartens und
meiner Mutter die eine begnadete Gastgeberin war. Wir waren auch viel alleine,
besonders unter der Woche und da haben mein Bruder und ich unsere eigenen
Spiele gespielt. Wir haben Jim Clark und Jochen Rindt gespielt, wir haben den
Bundespräsidenten Schärf begraben, nachdem wir das Staatsbegräbnis im Fernsehen
gesehen haben. Aber diese Spiele waren unser und die haben wir mit den anderen
Kindern nicht gespielt. Man soll ja nicht zu viel auffallen. Wir haben auch
Physik studiert, vor allem das Geheimnis des Drehmoments. Dazu haben wir unsere
Dreiräder umgedreht, sie hatten dicke Gummiräder, haben uns aufs Gestell
gesetzt und mittels der Kurbel das Vorderrad ganz schnell gedreht und ihm
zugeschaut. Aber dann kam uns die blendende Idee das Rad mit der Stirn zu
bremsen. Das hat urlustig gekitzelt und
deshalb habens wir oft wiederholt. Der Nachteil des Vollgummirades mit grobem
Profil war, es hat nicht nur gekitzelt sondern hat uns einen strengen Strich
wie dem Frodo aufs Hirn tätowiert. Und mit tätowiert mein ich das auch, der
Strich war nicht abwaschbar und über ein halbes Jahr zu sehen. Insofern wars
nicht schlecht, dass wir keinen Kindergarten besucht haben und das Haus auch so
nicht oft verlassen haben. Die Freunde meiner Eltern waren viel zu gerne dort
um unangenehme Fragen zu stellen und die Geschäftsleute in Mauer waren auch
tolerant. So haben wir den Vorfall ohne unangenehme Behördenfragen überstanden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen