Mittwoch, 3. Juni 2020

03.06.2020 Cadisha:



Heute war wieder einmal ein arbeitsreicher Tag, weil ich div. Klienten versorgen musste. Aber dann hab ich doch Zeit gehabt spazieren zu gehen. Seit gestern denke ich viel an die Geschichte der Casvalonier und wie viele Geschichten da nicht geschrieben wurde und deshalb habe ich beschlossen, ein bissel was aus der Vorfacebookzeit preiszugeben. Aber zuerst in die Gegenwart. Nach einigen Posts von der Familie Miller aus England, habe ich feststellen können, dass die Gabi ihr genetisches kleinkriminelles Potential voll ausschöpft, worauf ich sehr stolz bin. Aber ich bin sicher, dass sie auch die soziale Ader auslebt. So wie die Georgie. Gestern habe ich erst geglaubt sie ist so wie üblich lästig. Sie bellt, ich mach auf  und sie schaut mich an und geht natürlich nicht rein. Aber diesmal war es anders. Sie bellt ich mach auf sie schaut mich an, aber dann schiebt sie den Punkt eine unserer Katzen bei der Tür rein. Also geh ich wieder zurück, aber kaum hab ich mich niedergesetzt, bellt sie wieder. Ich steh auf, leicht verärgert und mach auf und sie schiebt den Swiffer bei der Tür rein. Dann kam noch die Mammakatze alle schon in einem Abstand, dass ich nur hin und her renn. Ich überlegen mir jetzt der Georgie eine Livree zu kaufen, so wie beim Hotel Imperial. Aber sie wird leider sehr schnell dreckig sein.
So und jetzt zu Cadisha. Die Cadisha war unser erster Eurasier. Und das war so: 1992 sind wir in unser Haus eingezogen. Für mich war das nix Neues, ich habe länger in einem Haus als in einer Wohnung gelebt, aber für die beste Ehefrau von allen, war das etwas völlig Neues, die hat noch nie in einem Haus gewohnt. Die Nähe zur Natur, die Geräusche aus dem Garten, haben sie geängstigt. Ich war offensichtlich als Schutz unzureichend, also hat sie gemeint ein Hund muss ins Haus. Ich war entsetzt, ich hatte zu Hunden ein ähnliches Verhältnis wie zu Krokodilen, ich hab mich schlicht weg gefürchtet. Es war schon schwer mich an Katzen zu gewöhnen, vor denen hab ich mich auch gefürchtet, vor Hühnern übrigens auch. Aber die Frau war erbarmungslos. Sie hat beim Ökv angerufen und die haben ihr geraten zu einer Hundeausstelllung zu gehen und uns mit den Kindern verschiedene Rassen anzusehen. Der einzige Hund der mir gefallen hat war ein Shiba Inu. So ein kleiner fuchsrartiger, aber von denen gabs damals in Österreich außer dem einen den ich gesehen habe nur noch einen Zweiten und der war nicht zu verkaufen. Das erste was ich dort gesehen habe war ein Typ der seinem Golden Retriver grad die Wimpern getuscht hat und ich wollt gleich wieder gehen. Dann sind wir dort herumgeirrt, es gab wirklich viele Hunde dort. Der Briard hat meinen Kindern gut gefallen, weil ein Freund von ihnen so einen hatte, aber der Züchter hat gemeint er werde unsere Kinder bis zum letzten Blutstropfen verteidigen. Ich hatte schon die Vision von abgetrennten mit unseren Kindern wegen einem Matchboxauto in Streit geratenen Schulkollegen, und habe dankend abgeleht. Mir haben die dicken Labradore gut gefallen, die haben so gemütlich ausgesehen. Und dann haben wir die Eurasier gesehen. Das war noch nicht so wie heute mit roten Schuhen oder Vorführleinen, nein das hat ausgeschaut, wie eine Hippiekommune, die Hunde waren sauber aber unfrisiert und unendlich entspannt. Und die Ohren, die Ohren waren wie die vom Shiba Inu. Die haben mir gefallen, aber es gab keine, Wartezeit wahrscheinlich zwei Jahre. Hab ich dacht, na gut, in zwei Jahren wird sich die Frau nicht mehr fürchten. Aber gefehlt, schon eine Woche später waren wir bei einem Labradorzüchter angemeldet und ich musste hinfahren. Was soll ich sagen, die Hündin war hochträchtig , sehr erfreut uns zu sehen und patsch ist die Christa auf ihren Hintern gesessen, sechzig Kilogramm reine Freude waren zu viel für sie. Also doch warten, ich war erleichtert. Die Frau hat mich in Ruhe gelassen alles gut. Hab ich gedacht. Ohne mein Wissen hat die beste Ehefrau die Frau Seywald, die damalige Präsidentin telefonisch gestalkt, mit dem Erfolg, dass wir vom nächsten Wurf in vier Monaten einen Hund bekommen sollten. Wir sind deshalb vorgereit worden , weil die Christa gemeint hat, dass wir gerne züchten würden und alles tun würden um das auch zu verwirklichen. Ist sie wahnsinnig geworden, ich hab das Träume meiner letzten Tochtergeburt nicht verkraftet, das kann ich überhaupt nicht und der Hund wird mich beißen und nicht mehr ins Haus lassen, ich wird im Garten schlafen müssen und das im Winter. Aber was nutzts ich liebe meine Frau, da muss ich durch. Anfang Jänner wars soweit und wir sind nach Steyer gefahren zur Familie Gruber. Die haben in der Altstadt gewohnt in einem Mittelalterhaus sehr pittoresk. Aber das Erste was ich und meine Familie gesehen haben waren zwei Bestien mit Schaum vorm Mund, ich war voller Panik, was durch meine völlige Starrheit nicht aufgefallen ist. Die Frau hat mit diesen beiden Bestien gezwitschert, als wärens Pekinesen. Aber die Familie Gruber hat uns nicht die Welpen gezeigt, nein wir mussten mit ihnen und den Bestien spazieren gehen und dann in ein Kaffehaus, wo wir einem Verhör im dritten Grad unterzogen wurden. Gott sei Dank hat die Frau geredet. Dann haben sich die Eltern und die Tochter zurückgezogen und beraten und uns mitgeteilt, dass wir wahrscheinlich einen Hund bekommen würden. Und dann haben sie uns mitgenommen und in ihren Dachgarten die Welpen gezeigt. Die waren schon süß, aber das werden so Bestien wie die Großen, hab ich mir gedacht, aber für mich behalten. Für mich haben sie alle gleich ausgesehen, bis auf ein, die ist dann zu mir gewackelt und hat sich auf meinen Fuß gesetzt und mich angeschaut. Da ich hab mich sagen hören: „Die nehmen wir !“ Wir waren die ersten wir haben sie gekriegt und gehört dass sie Cadisha hört. Dann durfte ich wieder nach Hause fahren, die nächsten Wochen waren von Vorfreude meiner Familie und Bauchweh von mir geprägt. Dann kam der große Tag und was war? Meine Frau wurde krank wirklich krank. Aber sie hats unterdrückt und wir sind sie abholen gefahren. Kaum war die Cadisha in unserem Auto ist meine Frau eingegangen wie ein Primeltopf. Sie konnte nur noch hauchen, dass sie sich leider nicht um den Welpen kümmern könne, dass müsse ich tun. So war das nicht ausgemacht, ich wollt ja keinen Hund und jetzt das! Also wir kommen nach Hause die Frau schleppt sich ins Bett und verfällt ins Koma. Ich fütter das Vieh, ich geh mit ihr in den Garten und dann nachdem sie ins Vorzimmer gepinkelt hat geh ich ins Bett. Für die Cadisha hab ich neben meinem Bett eine Bananenkiste mit Deckenausgekleidet und sie reingelegt. Sie ist auch liegen geblieben. In der Nacht hat sie dann gefiept und ich hab meine Hand reingesteckt, so sind wir dann eingeschlafen. In der Früh wie wir beide aufgewacht sind ,wars klar, ich bin Mensch und sie ist mein Hund und so ist es geblieben, die Frau war außen vor und alle anderen auch. Es warat wegen der Bindung.














Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen