Freitag, 5. Juni 2020

05.06.2020 Oaschwetter deluxe:



Nachdem das Wetter gestern net besonders war is heut besonders grauslich. In der Nacht hat es geschüttet, am Morgen hat es geschüttet und am Vormittag auch. Aber es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung und die hab ich heute ausgeführt. Aus irgendeinem Grund habe ich keine Übergangsregenbekleidung, was ein Comeback meiner Winterjacke zur Folge hatte. Die ist Regenfest aber für dreizehn Grad ein wenig zu warm, also wird man nicht von außen nass, sondern von innen, weil man schwitzt. Die Hunde sind immer richtig angezogen, mutieren aber bei dem Wetter relativ rasch zu Bisamratten in Übergröße. Besonders die Pauline genießt das und rollt sich immer wieder in der nassen Wiese. Die Georgie ist aber genauso nass weil sie es bevorzugt duch das Unterholz zu streifen, und bei mir streift das Unterholz am Kopf, weil die Äste so tief hängen. Aber im großen und ganzen, wars trotzdem ein schöner Spaziergang. Leute haben wir keine getroffen, offensichtlich verteilen sich die paar Narren die bei so einem Wetter in den Wald gehen. Also hab ich weiter in meinen Erinnerungen, an die Zeit vor dem Internet nachgehangen. Es ist ja so wenn ich nicht wenigstens ein paar Geschichten aus dieser Zeit erzähle, werden sie verloren gehen.
Also die Cadisha war bei uns eingezogen und hat mich in der ersten Nacht völlig umgedreht, ich war auf einmal ein Hundenarr, und habe mich dabei auch ausgiebig zum Narren gemacht, nicht umsonst ist Kasperl meine Nom de Guerre. Die Cadisha ist im Februar zu uns gekommen und da war Winter. Ich mein Winter mit Schnee und so und kalten Temperaturen. Also es lag Schnee und es war kalt, was zumindest beim Lulu gehen am Abend oft ein wenig unangenehm war. Ich steh also mit der Cadisha draußen und sage flehend:
Ich: Cadisha, bitte mach ein Lacki.
Cadisha: Ich muss nicht.
Ich: Doch du musst .
Cadisha: Nein ich muss nicht und mir ist kalt.
Ich: Versuch es doch, du musst bestimmt, dann gehen wir rein, weil mir ist auch saukalt.
Cadisha: Tut mir leid ich kann nicht.
Ich: Gut, aber versprich mir das du nicht drinnen gehst.
Cadisha: Grosses Eurasierehrenwort.
Also gehen wir rein.
Cadisha: Ich kann nicht ich muss nicht, oh ich muss doch und ich kann. Präsident Obama hat diesen Satz, später für seinen Wahlkampf verwendet zumindest den Schluss.
Ich hab dann den Wischmop genommen, der damals mein bester Freund war und hab das Lacki entfernt. Wenn mir jemand eine Woche vorher gesagt hatte, dass ich ohne Murren Hundelackis entferne, ich hätte es nicht geglaubt.
Als es meiner Frau ein wenig besser ging, stand der erste Ausflug in den Märchenwald bevor. Ich träumte von Märschen durch den verschneiten Wald. Natürlich sind wir mit dem Auto raufgefahren, den Parkplatz gabs damals noch nicht und es waren viele Menschen unterwegs, weil dort eine Rodelwiese war. Also das mit den Märschen musste ich mir abschminken. Wir waren eine Stunde unterwegs und sind gerade dreihundert Meter weit gekommen. Das lag einerseits an der fußgängerischen Unzulänglichkeit von der Cadisha und andererseits an den unzähligen Menschen denen wir ob des süßen Welpen Rede und Antwort stehen mussten. Das war für meine Frau gut, deren fußgängerische Unzulänglichkeit auch beträchtlich war, gut für die Cadisha, wegen der vielen Pausen und schlecht für mich, weil ich nicht ausgelastet war und schüchtern und ungern mit Fremden spreche, zumindest damals. Dann haben wir einen kleine Borderterrier getroffen, mit dem hat die Cadisha dann ausgiebig gespielt, so ausgiebig, dass ich sie zum Auto zurücktragen musste. Ihr ganzes Leben lang hat die Cadisha Borderterrier geliebt, weil anscheinend haben Eurasier ein gutes Gedächtnis. Wie wir das zu Hause waren hab ich mir überlegt eine Rodel oder einen Kinderwagen auf Spaziergänge mit zu nehmen, habs aber dann bleiben lassen. War auch nicht notwendig, die fußgängerische Unzulänglichkeit hat sich sehr schnell in große Ausdauer verwandelt und wir sind viele Spaziergänge alleine gegangen, weil die beste Ehefrau das rumlaufen im Mauerer Wald noch nie besonders prickelnd empfand. Das hat natürlich bewirkt, das die Bindung zwischen mir und der Cadisha immer stärker wurde. Ja und das letzte Foto ist von der Cadisha.


















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