Donnerstag, 25. Juni 2020

25.06.2020 Die Lasten des Alters:



Ich bin ein Greis, lahm und krumm. Gestern hab ich mich in der Früh nach meiner Hose gebückt, das wars. Mein Rücken hat sich verkrampft und seitdem renn ich herum wie ein Orang-Utan. Deshalb war ich gestern nicht Spazieren, deshalb hab ich gestern nix geschrieben. Ich bin ein Mann und habe mich dem Problem in typisch männlicher Manier gestellt. Erst hab ich Schmerzmittel Abusus betrieben, obwohl ich weiß, dass das nix nutzt. Dann hab ich mich angesoffen, obwohl ich weiß , dass das nix nützt und dann hab ich noch ein Sirdalut eingeworfen. Das nützt, sprich ich war in der Nacht ohnmächtig. Aber wie ich heute aufgestanden bin hab ich gemerkt, es hat nix genützt, ich schlapf immer noch wie ein Orang-Utan rum . Heute hab ich mich wieder dem Problem gestellt wie ein Mann. Ich habs versucht zu ignorieren, weil heute war Wochenendeinkaufstag. Im Auto geht’s, da sitz ich, dann muss ich den Weg zum Einkaufswagerl überwinden und dann schlurfe ich aufs Wagerl gestützt durch den Markt, während meine beste Ehefrau freudig Dinge ins Wagerl schmeißt. Nach Hofer und Lidl und einen kurzen Abstecher zu Kerkoc und Trafik für meine alte Dame(Heilbehelf und Internet), war ichh endlich wieder zu Hause. Dann müssen wir die Einkäufe verstauen  und dann hab ich mich niedergesetzt um meinen verkrampften Rücken zu entspannen. Da saß ich nun und hab die kurzfristige Schmerzfreiheit genossen, da kamen die Georgie und die Pauline.
Georgie: Gemma!
Pauline: Gemma! Gestern war ma schon nicht, heut muss.
Ich: Aber mein Rücken!
Georgie: Scheiß auf deinen Rücken, sei nicht so wehleidig, wir müssen raus sonst werden wir wahnsinnig und wenn wir wahnsinnig werden….
Ich weiß, das will ich nicht erleben, wahrscheinlich liegen dann ich und die beste Ehefrau mit gebrochenen Knochen im Garten rum.
Ich: Na ,schön, aber ich garantiere für nichts.
Und weg waren wir. Erst die Hunde dann nix und dann bin ich hinterher geschlapft. Die Rückenschmerzen, waren mal arg, mal weniger arg und ich hab gehofft, dass die Geherei die Muskeln entkrampft. Zeitweise war lockerer, aber dann hat alles wieder zusammengezogen. Ich hab aber nicht nachlassen, auch mein Tempo hab ich gehalten nur teilweise ist mir der Schweiß runter geronnen und das war nicht wegen der Anstrengung. Oben auf der Himmelwiese hab ich mich dann kurz auf ein Bankerl gesetzt und an meine Mutter gedacht. Meine Mutter hatte kaputte Knie, inoperabel, aber sie war irrsinnig gerne im Wald. Ich hab sie immer mitgenommen, auch wenn sie so langsam war, dass ich im Winter beim gehen fast erfroren wäre. Und jedes Bankerl haben wir für eine kleine Pause benützt. Meine Schmerzen sind im Vergleich zu meinen Schmerzen unerheblich und ich bewundere sie für ihren eisernen Willen und die Geduld mit der sie ihre Schmerzen ertragen hat. Irgendwann gings nicht mehr und sie musste in den Rollstuhl, sie ist dann nie mehr in den Wald gekommen, weil sie das nur mit ihren eigenen Beinen machen wollte, Angebote sie mit dem Rollstuhl mitzunehmen hat sie abgelehnt. Ihren Humor hat sie bis zum Schluss behalten. Vor zwei Jahren ist sie gestorben, aber oft wenn ich mit den Hunden durch den Wald gehe, denke ich an sie.
Dann bin ich wieder zurückgegangen, die weiteren Bankerln hab ich nicht benützt und hab den Hunden beim Surfen im Kornfeld zugeschaut. Auf dem einen Foto sind beide in der Flugphase. Irgendewie erinnern sie mich an Delphine die das Wasser durchpflügen. Interessant ist das sie keinerlei Spuren hinterlassen. Wie ich wieder im Auto war, hab ich geglaubt , dass ich es nie wieder verlassen kann, konnte ich aber doch. Sitzen auf Stühlen geht nicht besonders, also lieg ich jetzt auf meinem Sofa und hoffe, dass der Schas bald vorbei ist.














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