Wir haben unser unteres Stockwerk entweihnachtet. Nur der
Christbaum steht noch, weil ich zu faul war ihn abzuräumen und zu zerstückeln.
Schuld daran ist auch das abartige Wetter, dass uns gestern fast 18° gebracht
hat und heute auf 3° runter gekracht ist, das Ganze mit Sturm und Regen, heute
nur mehr mit Starkwind und Regen. Unser Garten ist nicht mehr gatschig, sondern
er beginnt sich zu verflüssigen. Deshalb haben die Gabi und ich unserem
schlechten ich nachgegeben und jegliche körperliche Betätigung eingestellt. Mit
anderen Worten ich verschimmel auf meinem Sofa und beginne mich langsam wund zu
liegen.
Durch die Entweihnachtung ist natürlich eine neue Deko
gefragt. Hab gestern deshalb die Osterhasen gesucht, aber meine Frau hat
gemeint ich bin jetzt völlig deppat geworden. Dann hab ich an meine Kindheit
gedacht und an die Faschingsdeko für die Faschingsfeste mit Papierschlangen,
Girlanden und Lampions. In der heutigen Zeit genauso aktuell wie der Käseigel.
Kommt laut meiner Frau überhaupt nicht in Frage, weil so wie es einen
Weihnachtsgrinch gibt sind wir Faschingsgrinche. Seit meine Kinder keinen
Faschingsfeste mehr feiern wollten, hat sich die sogenannte fünfte Jahreszeit
völlig aufgehört. Wobei die Kostümfeste und die Faschingsgesellschaften in Wien
sowieso kaum eine Rolle spielen. Zwar gibt es in Wien und in Mödling solche
GEschellschaften die sich mit dem sinvollen Gruß DöDö(19 Bezirk von Wien
Döbling) und MöMö in Mödling begrüßt so wie in Villach mit LeiLei ind in Mainz
mit Helau. Aber für mich ist das eher eine Gottesstrafe, denn eine
Unterhaltung. Soviel kann ich gar nicht saufen, dass ich das lustig find. Dafür
haben wir in Wien die Tradition der Bälle begonnen mit der Nummer eins dem
Opernball über die Bälle im Konzerthaus von den Philharmonikern oder den
lustigsten den Zuckerbäckerball, die diversen Schulbälle wie den Althietzinger
von meiner Schule. Die Bälle der verschiedenen Berufsgruppen(Lehrer,
Juristen,Techniker, Journalisten, Polizisten) bis zu den Bällen in den Bezirken
wie den Schulwarten, Kleintierzüchtern, Schrebergärtnern und den Bällen der
Randgruppen Flüchtlingsball, Rosenball, Lifeball. Diese Tradition ist in Wien
allgegenwärtig und selbst der bewegungslegasthenischste Wiener beherrscht in
irgendeiner Weise den Wiener Walzer. Ausländer bei dieser Betätigung zu
beobachten ist für uns genauso amüsant, wie für Brasilianer und beim Samba zu
beobachten.
Also ich sitz auf meinem Sofa philosophieren über
Faschingstraditonen langweil mich dabei mit mir selber und das unvermeidliche
passiert, ich büsel ein….
Da ist die Aurelia aber was ist mit ihr passiert, irgenwie
ist sie schwarz und außerdem spricht sie mit Würzburgischen Akzent.
Aurelia: Also wie ihr weest stamm ike aus Würzbürch und
Karneval is men Leben.
Ich erstarre zu Eis, meine Aurelia ein Karnevalshund?
Izi hat einen grünen Irokesen und einen gelben Schwanz: Find
ich cool Humpa humpa humpa täterä!!
Sind meine Hunde völlig wahnsinnig geworden?
Rico hat eine rote Nase und ein seltsames Hütchen auf dem
Kopf: Ich wollte immer schon ein Clown sein.
Aurelia: Und wie verkleiden wir den Niko, als Eurasier?
Tä,tä,tä wolle mer ihn reinlassen?
Ich: Nein, nein ich will da nicht rein, nein nein neiiiin!!!
Mich reißts ich wach wieder auf. Gott sei Dank, kein Hund
ist verkleidet und ich auch nicht. Sie schlafen alle und der Rico ist gar nicht
da. Die fünfte Jahreszeit wird weiterhin nicht bei uns stattfinden.
Und noch was “Je suis Charlie“.
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