Ich habe beschlossen ab jetzt ein Coronatagebuch zu führen.
Dabei geht’s mir nicht um den Verlauf der Krankheit, sondern eher was die
Maßnahmen gegen das Virus so ist uns
tun. Also nach dem letzten Stand darf ich das Haus nur mehr verlassen um einkaufen
zu gehen, muss ich heute nicht, um anderen zu helfen, muss ich morgen, arbeiten
gehen, bin in Pension oder alleine in den Wald mit den Hunden check , das mach
ich. Aber zuerst werde ich beginnen unser Haus aufzuräumen, aber langsam, ich
hab ja Zeit. Also heute die Süßigkeitenkiste und zwei Regale in der Küche. Wie
ich fertig war, war die Süßigkeitenkiste viel leerer aber ich bin draufgekommen
das ich elf Tafeln Milkaschokolade und vier Sackerln Gummibeeren habe und
einiges anderen, was ich unter den teils seltsamen Erwerbungen meines
Süßhungers nicht mehr gefunden habe.
Bei den Regalen haben sich die Hühner gefreut, weil sie mit
Motten kontaminierte Sachen bekommen haben, besonders Nüsse und Grieß. Der Geschirrspüler
ist mit Glasln voll in denen alte Marmeladen, grausliches Chutney oder sonstige
Grauslichkeiten waren. Jetzt gehen die Türen wieder problemlos zu. Dann hats
mir gereicht und ich bin in den Wald, was ich ja zumindest noch darf.
Es war so wie immer, nein eigentlich nicht. Hab fast nur
Leute mit Hunden gesehen, mit einer kurz geplaudert aus 20m Entfernung sonst
wars ruhig. Kein Geschrei, kein hysterisches Gebell außer von der Georgie, wenn
sie einen Hund gesehen hat, aber eigentlich sehr ruhig. Das genieße ich, weil
ich brauch keine Menschenmassen. Am liebsten ist mir ich bin alleine da oben,
aber dazu war ganz einfach zu schön und zu warm. Das ist ja das seltsame und
ich erinnere mich an 198,. Tschernobyl. Das Wetter war damals auch prächtig und
keiner durfte rausgehen. Man hat nicht gesehen man hats nicht gerochen, man hat
nix gespürt und trotzdem war da draußen das Cäsium. Aber es war nicht so lange
da, zumindest in gefährlicher Konzentration. Aber es gab damals auch Seltsamkeiten.
Die Leute haben sich damals um alte Haltbarmilch gestritten. Gemüse wurde
weggeschmissen weil verstrahlt. Ich habe damals weiter Milch getrunken und
Gemüse gegessen, weil es laut Regierungsstellen unbedenklich war und ich mir
gedacht habe als rauchender Familienvater erleb ich meinen Strahlentod eh
nicht. Heute halte ich mich auch an die Vorgaben der Regierung aber weniger
weil ich Angst um mich habe, aber ich will niemanden anstecken. Nur mit dem
Klopapier habe ich Probleme. Nächste Woche wird bei uns der Klopapierstand die
kritische Marke unterschreiten, das sind vier Rollen. Da kauf ich normalerweise
ein neues Packerl mit zehn Rollen. Ich kauf nicht hundert ich kauf zehn. Aber
ich weiß nicht, ob ich mit der Scham umgehen kann mit einer Packung Klopapier
in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, wenn ich das nicht schaffe wird’s bei
uns eng mit dem Klopapier.
Jetzt zu etwas ganz anderem. Durch die Informationsflut
gestern hab ich was ganz wichtiges vergessen. Gestern vor sechs Monaten sind
die G´s auf die Welt gekommen und zwar auch an einem Sonntag. Jetzt sind sie
sechs Monate, das entspricht einem pubertieren Teenager. Entweder sie spielen
unschuldig mit Barbies oder sie werden schwanger, ja und dazwischen gibt es
eine Unendlichkeit an Möglichkeiten, Eine Schwester die Gelia ist schon läufig
die anderen werden folgen und dann kann ich gar nicht mehr spazieren gehen. Das
wird ein ziemlicher Schas aber so ist es halt.
Aber bis das passiert, werde ich weiter spazieren gehen und
werde dabei versuchen zu ergründen warum die Leute so viel Klopapier eingekauft
haben als erstes werde ich versuchen einen psychologischen oder einen philosophischen Ansatz suchen,
dabei bitte ich um eure Hilfe, wenn ihr eine originelle Verschwörungstheorie
oder sonst einen wissenschaftlichen Ansatz findet postet ihn doch einfach, vielleicht
findet unsere Schwarmintelligenz einen Grund für dieses seltsame Verhalten.
So das wars für Tag eins wie es weiter geht weiß ich nicht,
ich weiß nur das es weitergeht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen