Montag, 16. März 2020

16.03.2020



Ich habe beschlossen ab jetzt ein Coronatagebuch zu führen. Dabei geht’s mir nicht um den Verlauf der Krankheit, sondern eher was die Maßnahmen gegen das Virus  so ist uns tun. Also nach dem letzten Stand darf ich das Haus nur mehr verlassen um einkaufen zu gehen, muss ich heute nicht, um anderen zu helfen, muss ich morgen, arbeiten gehen, bin in Pension oder alleine in den Wald mit den Hunden check , das mach ich. Aber zuerst werde ich beginnen unser Haus aufzuräumen, aber langsam, ich hab ja Zeit. Also heute die Süßigkeitenkiste und zwei Regale in der Küche. Wie ich fertig war, war die Süßigkeitenkiste viel leerer aber ich bin draufgekommen das ich elf Tafeln Milkaschokolade und vier Sackerln Gummibeeren habe und einiges anderen, was ich unter den teils seltsamen Erwerbungen meines Süßhungers nicht mehr gefunden habe.
Bei den Regalen haben sich die Hühner gefreut, weil sie mit Motten kontaminierte Sachen bekommen haben, besonders Nüsse und Grieß. Der Geschirrspüler ist mit Glasln voll in denen alte Marmeladen, grausliches Chutney oder sonstige Grauslichkeiten waren. Jetzt gehen die Türen wieder problemlos zu. Dann hats mir gereicht und ich bin in den Wald, was ich ja zumindest noch darf.
Es war so wie immer, nein eigentlich nicht. Hab fast nur Leute mit Hunden gesehen, mit einer kurz geplaudert aus 20m Entfernung sonst wars ruhig. Kein Geschrei, kein hysterisches Gebell außer von der Georgie, wenn sie einen Hund gesehen hat, aber eigentlich sehr ruhig. Das genieße ich, weil ich brauch keine Menschenmassen. Am liebsten ist mir ich bin alleine da oben, aber dazu war ganz einfach zu schön und zu warm. Das ist ja das seltsame und ich erinnere mich an 198,. Tschernobyl. Das Wetter war damals auch prächtig und keiner durfte rausgehen. Man hat nicht gesehen man hats nicht gerochen, man hat nix gespürt und trotzdem war da draußen das Cäsium. Aber es war nicht so lange da, zumindest in gefährlicher Konzentration. Aber es gab damals auch Seltsamkeiten. Die Leute haben sich damals um alte Haltbarmilch gestritten. Gemüse wurde weggeschmissen weil verstrahlt. Ich habe damals weiter Milch getrunken und Gemüse gegessen, weil es laut Regierungsstellen unbedenklich war und ich mir gedacht habe als rauchender Familienvater erleb ich meinen Strahlentod eh nicht. Heute halte ich mich auch an die Vorgaben der Regierung aber weniger weil ich Angst um mich habe, aber ich will niemanden anstecken. Nur mit dem Klopapier habe ich Probleme. Nächste Woche wird bei uns der Klopapierstand die kritische Marke unterschreiten, das sind vier Rollen. Da kauf ich normalerweise ein neues Packerl mit zehn Rollen. Ich kauf nicht hundert ich kauf zehn. Aber ich weiß nicht, ob ich mit der Scham umgehen kann mit einer Packung Klopapier in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, wenn ich das nicht schaffe wird’s bei uns eng mit dem Klopapier.
Jetzt zu etwas ganz anderem. Durch die Informationsflut gestern hab ich was ganz wichtiges vergessen. Gestern vor sechs Monaten sind die G´s auf die Welt gekommen und zwar auch an einem Sonntag. Jetzt sind sie sechs Monate, das entspricht einem pubertieren Teenager. Entweder sie spielen unschuldig mit Barbies oder sie werden schwanger, ja und dazwischen gibt es eine Unendlichkeit an Möglichkeiten, Eine Schwester die Gelia ist schon läufig die anderen werden folgen und dann kann ich gar nicht mehr spazieren gehen. Das wird ein ziemlicher Schas aber so ist es halt.
Aber bis das passiert, werde ich weiter spazieren gehen und werde dabei versuchen zu ergründen warum die Leute so viel Klopapier eingekauft haben als erstes werde ich versuchen einen psychologischen  oder einen philosophischen Ansatz suchen, dabei bitte ich um eure Hilfe, wenn ihr eine originelle Verschwörungstheorie oder sonst einen wissenschaftlichen Ansatz findet postet ihn doch einfach, vielleicht findet unsere Schwarmintelligenz einen Grund für dieses seltsame Verhalten.
So das wars für Tag eins wie es weiter geht weiß ich nicht, ich weiß nur das es weitergeht.

















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