Mittwoch, 18. März 2020

18.03.2020:



Heute hab ich frei, das heißt keine Lieferung von Hilfsgütern, also hab ich mein eigenes Projekt vorangetrieben. Die restlichen Fächer der Küchenoberschränke ausmisten. Ich habe wieder einige interessante Dinge gefunden. Einen Honig der so fest angepickt war, dass ich beinahe Werkzeug gebraucht hätte um ihn raus zu kriegen. Kiloweise Weizengrieß, der voller Mottenlarven war. Vollkornmehl ,das offen aber nicht kontaminiert war. Offensichtlich haben unsere Motten kein Faible für gesunde Kost. Grillsaucen vom vorigen Jahr die zum schmeißen waren und vieles mehr. Jetzt ist Platz in den Kästen und was noch besser ist, ich weiß was drinnen ist.
Danach bin ich in den Wald gefahren, ein Wahnsinn wie viele Menschen dort waren. Ich mache ihnen keinen Vorwurf, ich geh ja auch spazieren, aber warum in meinem Wald? Die unterschiedlichsteMenschen hab ich getroffen: Junge Eltern die ihre lustlosen Kinder in der frischen Luft ausgelüftet haben. Ich kann deren Gefühle nachvollziehen(die der Kinder mein ich) durch die Gegend latschen ohne Funmäßigen Benefit ist nicht so toll. Dann ältere Ehepaare, Einzelgänger Hundebesitzter und Sportler in unterschiedlichen Fitnesszustand. Einer rast an mir vorbei ohne einen Schweißtropfen, ein anderer wankt ziellos durch den Wald, dass man Angst haben muss, dass er den nächsten Schritt nicht mehr erlebt, oder durch die Sauerstoffarmut sich so verirrt, dass er nicht mehr nach Hause findet. Dann war mir das zu viel und ich bin in den Wald abgebogen, weil da grad ein Wegerl reingegangen ist. War keine gute Idee, war anscheinend einer von den Wegen von der Gelia. Nach einiger Zeit war da zwar noch immer ein Weg, aber nur für 60 cm große Liliputaner und dann wurde es richtig steil umgefallene Bäume versperrten den Weg der keiner war und irgendwann war ich dann unten  auf den Weg den wir sonst etwas bequemer erreichen. Mir hats nicht gefallen, aber die Hunde habens genossen. Kaum war ich am Weg war da auch schon wieder Gegenverkehr, aber Platz genug auszuweichen. Es ging mir ja nicht um Infektion sondern ich wollte Ruhe und nur die Vorgerl zwitschern hören. Na gut dann hab wieder den Parkplatz erreicht die Hunde haben ein Bad genommen und wir sind wieder nach Hause.
Da alle Psychologen sagen man soll für einen strukturierten Tagesablauf sorgen, haben wir dann schnell ein Brot gegessen, kurz geschaut wie es Corona geht und dann wieder in den Garten. Ich muss ein bissel aufpassen mit der Strukturierung sonst brauch ich nach der Verlangsamung  dringend Urlaub. Nachdem ich eine Scheibtruhe Holz gespalten habe(soll ja wieder kalt werden) und meine Frau vor einem brennesseligen Blumentopf gerettet habe(sie hat zwar Gartenhandschuhe, aber die sind ein arbeitsscheues Gesindel und haben sich versteckt), war ich ein bissel müde und wir haben draußen Kaffee getrunken. Das habe ich dann für einen Rundruf mit meinen Freunden genutzt und einem Plausch mit unserem Nachbarn. Alle sind wohlauf, aber manchmal ist ihnen fad. Mir noch nicht, ich muss mich noch ein bissel verlangsamen. So das wars für heute, ich muss die Hendln und die Hunde füttern und dann koch ich Thunfischspagetti. Also ich wünsch euch alles Liebe da draußen, schauts auf euch und nützts die Zeit für euch, wenn ihr das könnts, dann wird’s nicht so schlimm. Ja und schauts nicht ununterbrochen wie es Corona geht, ein bis zwei Mal am Tag reicht um sich die Laune zu vermiesen und Angst ist nicht gesund, Vorsicht schon. Also bis Morgen.













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