Freitag, 10. April 2020

10.04.2020 Karfreitag :



Karfreitag is , und keiner geht hin. So ist das halt in diesem seltsamen Jahr. In der Früh war ich noch in der Apotheke, diesmal für mich selbst, weil ich mir gestern ein Schmerzmittel bestellt habe und dann vergessen habe es abzuholen. Hätte es eh nicht gebraucht, aber es ist gut man hat eins im Haus und nicht nur 300 Rollen Klopapier. Dann bin ich mit der besten Ehefrau einkaufen gegangen, aber nur für uns. Heuer keine Gründonnerstags Familienessen, kein Ostereiersuchen mit den Enkeln und kein Brunch mit Freunden am Ostermontag, wo wir jetzt anfangen würden zu kochen. Und was is, schönes Wetter is und wahrscheinlich am Ostermontag auch, obwohl die Wettervorhersage wieder einmal Nervenzerfetzend wäre. Normalerweise würden wir jetzt anfangen zu kochen und Morgen und Übermorgen in der Küche stehen uns Streiten und wieder versöhnen, weil der Stress an den Nerven zehrt. Aber wenn wir das nicht machen wollten. Würden wir es auch nicht tun. Heuer sind wir alleine mit uns, was besser ist als alleine mit niemanden und werden versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Wir werden trotzdem kochen, aber nur für uns und wir werden streiten aber nicht so oarg und weil das Wetter schön ist werden wir im Garten was tun. Heute hat die beste Ehefrau schon Tomaten vereinzelt und jetzt werden wir sie beim Eingehen beobachten oder beim Wachsen, man weiß es nicht. Nachdem wir unsere Lebensmittel , die mittlerweile wahrscheinlich bis weit in den Sommer reichen werden, verstaut haben, hab ich die Hunde geschnappt und bin in den Wald gefahren. Es war wieder prächtig, trotzdem erlebe ich immer wieder Sachen, die mir zu denken geben. Wenn eine Frau bei 20 Grad vermummt am Waldrand vorbei geht und das ganz alleine, frag ich mich schon, welche Ängste dieses arme Wesen plagen, weil ich hab eher Erstickungsängste, wenn ich im anaeroben Bereich durch den Supermarkt wanke. Bevor ich mich im Wald vermumme, schieß ich mir lieber ein Gurkerl ins Knie. Ich habe das Gefühl, je länger die Quarantäne dauert, desto ängstlicher werden manche Leut. Aber das ist ihr Problem, ich hoffe nur, dass die Maßnahmen so richtig gelockert werden, dass das SChas nicht wieder von vorne weitergeht. Eines können wir uns sicher abschminken, dass wir übergangslos das alte Leben wieder aufnehmen können wie früher. Das wird wahrscheinlich lange dauern. Das heißt ich kann das schon, weil ich kaum reise, weil wir durch unseren Privatbauernhof eh an zu Hause gebunden sind und das uns nicht wirklich stört. Aber alleine wann wir unsere Freunde wiedersehen können wird noch ein Zeitl dauern. Und das beginnt schon an den Nerven zu zehren. Auch bei unseren Freunden. Das physical Distancing geht allen schon an die Nieren. Mittlerweile unterhalte ich mich mit wildfremden Leuten die ich irgendwo treffe und sie sind genauso froh wenn sie mal nicht telefonieren, skypen oder facetimen müssen. Das hat sich definitiv geändert. Man ist freundlich redet mit jedem der das will und das ist vielleicht was, was erhalten bleiben sollte. So das wars für heute, ein bissel nachdenklicher als sonst weil erstensd Karfreitag ist und zweitens es jetzt bald ein Jahr wird, das ich fast täglich was schreibe und mir dabei halt manchmal der Witz ausgeht, aber morgen ist es schon besser, vorallem weil ich mich da nicht vegetarisch ernähren muss, was mich immer ein wenig depressiv macht. Wär ich evangelisch würde ich heute Kalbsbraten essen oder so weil eigentlich mag ich kein Kalbfleisch.

























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