Karfreitag is , und keiner geht hin. So ist das halt in
diesem seltsamen Jahr. In der Früh war ich noch in der Apotheke, diesmal für
mich selbst, weil ich mir gestern ein Schmerzmittel bestellt habe und dann
vergessen habe es abzuholen. Hätte es eh nicht gebraucht, aber es ist gut man
hat eins im Haus und nicht nur 300 Rollen Klopapier. Dann bin ich mit der
besten Ehefrau einkaufen gegangen, aber nur für uns. Heuer keine
Gründonnerstags Familienessen, kein Ostereiersuchen mit den Enkeln und kein
Brunch mit Freunden am Ostermontag, wo wir jetzt anfangen würden zu kochen. Und
was is, schönes Wetter is und wahrscheinlich am Ostermontag auch, obwohl die
Wettervorhersage wieder einmal Nervenzerfetzend wäre. Normalerweise würden wir
jetzt anfangen zu kochen und Morgen und Übermorgen in der Küche stehen uns
Streiten und wieder versöhnen, weil der Stress an den Nerven zehrt. Aber wenn
wir das nicht machen wollten. Würden wir es auch nicht tun. Heuer sind wir
alleine mit uns, was besser ist als alleine mit niemanden und werden versuchen
das Beste aus der Situation zu machen. Wir werden trotzdem kochen, aber nur für
uns und wir werden streiten aber nicht so oarg und weil das Wetter schön ist
werden wir im Garten was tun. Heute hat die beste Ehefrau schon Tomaten
vereinzelt und jetzt werden wir sie beim Eingehen beobachten oder beim Wachsen,
man weiß es nicht. Nachdem wir unsere Lebensmittel , die mittlerweile
wahrscheinlich bis weit in den Sommer reichen werden, verstaut haben, hab ich
die Hunde geschnappt und bin in den Wald gefahren. Es war wieder prächtig,
trotzdem erlebe ich immer wieder Sachen, die mir zu denken geben. Wenn eine
Frau bei 20 Grad vermummt am Waldrand vorbei geht und das ganz alleine, frag
ich mich schon, welche Ängste dieses arme Wesen plagen, weil ich hab eher
Erstickungsängste, wenn ich im anaeroben Bereich durch den Supermarkt wanke.
Bevor ich mich im Wald vermumme, schieß ich mir lieber ein Gurkerl ins Knie. Ich
habe das Gefühl, je länger die Quarantäne dauert, desto ängstlicher werden
manche Leut. Aber das ist ihr Problem, ich hoffe nur, dass die Maßnahmen so
richtig gelockert werden, dass das SChas nicht wieder von vorne weitergeht.
Eines können wir uns sicher abschminken, dass wir übergangslos das alte Leben
wieder aufnehmen können wie früher. Das wird wahrscheinlich lange dauern. Das
heißt ich kann das schon, weil ich kaum reise, weil wir durch unseren
Privatbauernhof eh an zu Hause gebunden sind und das uns nicht wirklich stört. Aber
alleine wann wir unsere Freunde wiedersehen können wird noch ein Zeitl dauern. Und
das beginnt schon an den Nerven zu zehren. Auch bei unseren Freunden. Das
physical Distancing geht allen schon an die Nieren. Mittlerweile unterhalte ich
mich mit wildfremden Leuten die ich irgendwo treffe und sie sind genauso froh
wenn sie mal nicht telefonieren, skypen oder facetimen müssen. Das hat sich definitiv
geändert. Man ist freundlich redet mit jedem der das will und das ist
vielleicht was, was erhalten bleiben sollte. So das wars für heute, ein bissel
nachdenklicher als sonst weil erstensd Karfreitag ist und zweitens es jetzt
bald ein Jahr wird, das ich fast täglich was schreibe und mir dabei halt
manchmal der Witz ausgeht, aber morgen ist es schon besser, vorallem weil ich
mich da nicht vegetarisch ernähren muss, was mich immer ein wenig depressiv
macht. Wär ich evangelisch würde ich heute Kalbsbraten essen oder so weil
eigentlich mag ich kein Kalbfleisch.
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