Also heute scheint Samstag zu sein. Die Georgie ist
hochläufig und dreht den Schwanz zur Seite wenn man sie hinten berührt. Hab
heut die Vögel erst um sieben raus lassen, weil ich sie verschlafen habe, dafür
hab ich unten vergessen das Tor zu schließen und sie vergnügen sich jetzt auf
unserer neu angesäten Wiese. Wurscht einen Tag wird er das aushalten. Nach dem
Frühstück haben wir Funkien geholt und dann war die beste Ehefrau von allen
noch beim Kik Sachen kaufen. Der Parkplatz schaut mittlerweile aus wie das
Woodstock Festiva, weil man überdurchschnittlich viele langhaarige schlecht
frisierte Menschen sieht. Die schauen alle aus wie ich, denk ich mir und finde
das durchaus vergnüglich. Ansonsten nehmen die Leute die
Sicherheitsvorkehrungen ziemlich gleichmütig hin, diese grundentspannte Haltung
könnte bleiben, aber ich fürchte das wird sie nicht. Wenn man von den paar
grenzdebilen Trotteln absieht die bei der Anticoronademo waren, als ob man
gegen den Virus protestieren könnte, verhalten sich die Leut ruhig und
diszipliniert, und ehrlich das Abstand halten in den Geschäften empfinde ich
als durchaus angenehm. Ein Bad in einer stinkenden verschwitzten Menschenmenge
war noch nie meins.
Zu Hause angekommen musste ich die Funkien eingraben, was
auf Grund der Trockenheit nicht wirklich einfach war. Ich bin auf meinem Spaten
herum gehupft wie ein wildgewordenes Duracell Haselerl um ein paar Zentimeter
in die Erde zu kommen. Aber durch die Vibration des Spatens hab ich es dann
doch geschafft die Pflanzlöcher zu graben. Die Hunde sind da nicht hilfreich,
weil die graben immer nur flache Mulden, die dann von Zeit zu Zeit etwas
vertieft werden, bis man sich dann doch drinnen derstesst. Außerdem sind sie
meinst mitten am Weg und dort wollen wir keine Funkien. Die Pauline und die
Georgie wollen scheinbar gar keine Pflanzen, weil sie immer wieder versuchen
sie auszugraben, wodurch der Schwund an Pflanzen überdurchschnittlich ist. Ich
sitz jetzt hier im Garten, gemütlich ist es eigentlich nicht, weil der Wind unangenehm
ist und mich ein bissel fröstelt, aber für drinnen ist es zu schön, außerdem
hängt der Überzug von Christas Sofa auf der Wäscheleine und ist noch nicht ganz
trocken, wird noch eine Stunde dauern, dann kann ich das Zeug wieder übers Sofa
quälen. Was hamm no gmacht? Erdbeeren eingepflanzt. Und Erdbeeren fröstelnd gegossen,
weil der Wind alles sofort wieder auftrocknet. Hie und da Fluch ich über meine
Blödheit, weil ich das Pool eingelassen habe und es jetzt so voller
Blütenblätter ist das wir ein paar Mal am Tag den Skimmer leer machen müssen,
was bei einer Wassertemperatur von 9 Grad mörderisch ist. Auch meine gekehrte
Terrasse sieht aus wie im Winter nur das der Schnee aus Blütenblättern besteht.
Also im großen und ganzen besteht der
Tag aus gepflegter Langeweile, weil alle Beschäftigungen die ich mir ausdenk so
furchtbar sind, dass ich sie lieber noch ein bissel verschiebe. Staubsaugen,
nein die Sonne scheint, da muss man draußen sein. Weg sanieren, hab keine
Steine und bei dem Wind kehren, blöd. Kasten aufräumen---bist deppat Netsch,
Wohnzimmer aufräumen, muss man erst Staub saugen, ich wünschte mir die Romana
wäre hier, die könnte mir helfen, aber die hat wahrscheinlich dasselbe Problem,
außerdem keine läufige Hündin die kann spazieren gehen, wenn ihr fad ist. Also
sitz ich hier, meine Füß stehen knöcheltief in Blüten und tu nix und fadisier
mich, aber das ist eine hohe Kunst, ich entschleunige bis zum Stillstand, höre
meine Zehennägel wachsen und bin ganz in meiner Mitte, klingt doch schön? Ich
arbeite daran, ich schaffe das! Das nennt man übrigens Powernapping oder na des
is ja Schlafen für Hektische, ich weiß ich nenne es nachdenken.
Beste Ehefrau: Niko! Schlafst du schon wieder?
Ich: Natürlich nicht ich denke nach!
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