Sonntag, 26. April 2020

26.04.2020 Sonntag:



Wisst ihr was für ein Jahrestag heute ist? Vor 34 Jahren ist in Tschernobyl der Supergau passiert. Drei Tage später also genau zu meinem Geburtstag gab es die ersten Meldungen. In Zeiten wie diesen geht einem das schon nahe. Und woher ich das weiß? Von der besten Ehefrau weil die weiß alles. Damals war es Haltbarmilch und Trockenmilchpulver was die Begierde der Menschen erregte, heute ist es Klopapier. Aber die Situation ist ähnlich. Man merkt nicht, dass etwas Bedrohliches um uns ist aber es ist da. Nur damals war es der Anfang der Scheiße und jetzt stehen wir vorerst hoffentlich am Ende der absoluten Krisensituation. Ur Corona wird nicht solange dauern, weil irgendwann nächstes Jahr wird’s einen Impfstoff geben und dann is a Ruh. Tschernobyl begleitet uns noch zig Jahre und in der Umgebung des Reaktors wahrscheinlich Jahrhunderte.
Der heutige Tag war ruhig und faul wenig haben wir gemacht, war aber für die müden Knochen auch nicht schlecht.  Morgen wird ich unseren frisch angesäten Rasen das ersten Mal mähen, aber das wird auch kein tagesfüllendes Unternehmen. Am Nachmittag haben wir unseren Enkel Michael besucht, natürlich nur im Garten und auf Distanz. Es ist erstaunlich wie die Kinder das physical Distancing bereits verinnerlicht haben. Ein besonders Geschenk waren zwei Kindermasken die er für die Schule braucht und die eine Freundin genäht hat, auf diesem Wege noch einmal Danke. Die Hunde haben den Tag so wie wir verbracht nämlich faul mit einigem Gebelle wegen undefinierbarer Geräusche in der Umgebung. Jetzt noch eine Erklärung, warum es keine Fotos gibt. Immer wenn ich die Kamera in die Hand nehme glauben sie ich gehe mit ihnen spazieren, und da ich ihnen diese Enttäuschung ersaren will greif ich sie nicht an, mit dem Handy fotografiere ich ausgesprochen ungern, da ich am Bildschirm nix erkenne und nur verschwommen sehe, dass ich ein Handy in der Hand habe.
Also wenn ich wollt könnte ich jetzt mit Maske und Geigerzähler zu Hause sitzen und mich zu Tode fürchten, aber da ich das Leben schön finde und jedes Leben unweigerlich mit dem Tod endet, freu ich mich an meinem Leben und an meinen Hunden und an der besten Ehefrau und genieße den Augenblick. Also bleibsts gesund und noch ein bissl zu Hause, aber nicht zuviel.




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