Wisst ihr was für ein Jahrestag heute ist? Vor 34 Jahren ist
in Tschernobyl der Supergau passiert. Drei Tage später also genau zu meinem
Geburtstag gab es die ersten Meldungen. In Zeiten wie diesen geht einem das
schon nahe. Und woher ich das weiß? Von der besten Ehefrau weil die weiß alles.
Damals war es Haltbarmilch und Trockenmilchpulver was die Begierde der Menschen
erregte, heute ist es Klopapier. Aber die Situation ist ähnlich. Man merkt
nicht, dass etwas Bedrohliches um uns ist aber es ist da. Nur damals war es der
Anfang der Scheiße und jetzt stehen wir vorerst hoffentlich am Ende der
absoluten Krisensituation. Ur Corona wird nicht solange dauern, weil irgendwann
nächstes Jahr wird’s einen Impfstoff geben und dann is a Ruh. Tschernobyl
begleitet uns noch zig Jahre und in der Umgebung des Reaktors wahrscheinlich
Jahrhunderte.
Der heutige Tag war ruhig und faul wenig haben wir gemacht,
war aber für die müden Knochen auch nicht schlecht. Morgen wird ich unseren frisch angesäten Rasen
das ersten Mal mähen, aber das wird auch kein tagesfüllendes Unternehmen. Am
Nachmittag haben wir unseren Enkel Michael besucht, natürlich nur im Garten und
auf Distanz. Es ist erstaunlich wie die Kinder das physical Distancing bereits
verinnerlicht haben. Ein besonders Geschenk waren zwei Kindermasken die er für
die Schule braucht und die eine Freundin genäht hat, auf diesem Wege noch
einmal Danke. Die Hunde haben den Tag so wie wir verbracht nämlich faul mit einigem
Gebelle wegen undefinierbarer Geräusche in der Umgebung. Jetzt noch eine Erklärung,
warum es keine Fotos gibt. Immer wenn ich die Kamera in die Hand nehme glauben
sie ich gehe mit ihnen spazieren, und da ich ihnen diese Enttäuschung ersaren
will greif ich sie nicht an, mit dem Handy fotografiere ich ausgesprochen
ungern, da ich am Bildschirm nix erkenne und nur verschwommen sehe, dass ich
ein Handy in der Hand habe.
Also wenn ich wollt könnte ich jetzt mit Maske und
Geigerzähler zu Hause sitzen und mich zu Tode fürchten, aber da ich das Leben
schön finde und jedes Leben unweigerlich mit dem Tod endet, freu ich mich an
meinem Leben und an meinen Hunden und an der besten Ehefrau und genieße den
Augenblick. Also bleibsts gesund und noch ein bissl zu Hause, aber nicht
zuviel.
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