Allerheiligen ist für uns ein Tag der Familie. Wir gedenken
unseren Toten und nachher trifft sich die große Familie meiner Frau zu einem
gemeinsamen Essen in einem Wirtshaus in Stadt Haag, nachdem man sich vorher am
Friedhof in Seitenstetten getroffen hat. Diese Tradition gibt es seitdem ich
meine Frau kenne. Die Geschwister meines Schwiegervaters trafen sich und
brachten ihre Frau en und Kinder mit. Die Kinder wurden größer und bekamen
selber Kinder und die Treffen wurden immer größer. Kein Wunder wenn man bedenkt,
dass mein Schwiegervater drei Brüder und eine Schwester hatten. Damals war es
das Grab der Großeltern und Großonkeln und Tanten meiner Frau. Ich habe sie nie
persönlich kennengelernt, aber ich kenn alle Geschichten und Anekdoten über
sie. Ich persönlich hatte keine toten Verwandten, die mir bekannt waren und so
wars mir immer wurscht zu welchen Gräbern ich gehe. Und das wirklich wichtige
war ja eh das Treffen danach. Das Grab das meiner Frau immer am wichtigsten
war, war das Grab ihres großen Bruders der nur ein paar Tage alt geworden war.
Ein Jahr später kam meine Frau als großes Wunder auf die Welt und dann noch
eine Schwester und ein Bruder. Trotzdem war ihr der große Bruder den sie nie
hatte und so gerne gehabt hätte immer sehr wichtig. Nach dem Anno horribiles
2016 liegen jetzt auch die Eltern meiner Frau dort und im Sommer 2017 ist sein
Bruder gestorben. Von der älteren Generation ist jetzt nur mehr der jüngste
übrig und der führt das weiter. Jetzt ist meine Generation eigentlich schon die
ältere und die Generation unserer Kinder füllt das Ganze mit Leben und so wird
das weiter gehen, weil auch die Kinder verstehen sich gut und haben beschlossen
Kontakt zu halten. Ich find so eine Konstanz tröstlich und denke das ich noch
als sabbernder Alter in irgendein Wirtshaus gerollt werde um mir kleine Kinder
an zu schauen , die ich eigentlich gar nicht kenne, aber dann kann ich meine
Frau fragen, die kennt sie alle. Frage , was hat das mit der Schlawine zu tun.
Ganz einfach. Die Wettervorhersage war nicht prickelnd und das mit der
Hundeklappe hat sie noch nicht wirklich behirnt. Sie also von neun bis fünf mit
den großen alleine im Garten zu lassen, war keine Alternative und außerdem soll
sie sowieso mal was alleine mit uns unternehmen, wegen Sicherheit und so, damit
sie halt kein Kasper Hauser Hund wird.
In der Früh haben wir ihr deshalb das Geschirr der Hölle
angelegt, das heißt meine Frau weil ich hab wieder einmal einen Nervenzusammenbruch
gekriegt weil das Ding sich verdreht hat. Aber nur mit Halsband ist zu riskant,
da kann sie sich ja leicht befreien. Jetzt noch ein kurzes Zwischenwort. Meist
schreib ich über die Untaten der Schlawine, warum, weil sie so überaus schlimm
ist. Jein. Natürlich ist sie schlimm, aber nicht 24 Stunden am Tag, sie schläft
ja auch, nein Blödsinn. Es ist ganz einfach lustiger und es macht mir auch
nichts aus wenn mein pp Publikum sich milde lächelnd über den Dolm aus Wien
amüsiert. Aber die Schlawine ist auch ein braver, kluger und selbstsicherer
Hund der ganz schnell mit ihr fremden Situationen fertig wird. Bei ihr werden
Verhaltensweisen nicht zum Stereotyp sondern sie entwickelt sich immer weiter.
Zum Beispiel die Schlawine läßt sich
nicht gerne von Fremden angreifen, is eh gut aber manchmal würden ich schon den
Leuten eine Freude machen und sie streicheln lassen. Es gibt Hunde da geht das
nie weg, im Gegenteil. Nicht so bei der Schlawine, ihre Neugierde besiegt die
Scheu und wenn die Leut nur ein bissel auf sie eingehen, Viola, läßt sie sich
streicheln.
Also Schlawines Tagesablauf. Nach dem Anlegen des Geschirrs
gehen wir zum Auto, ohne die großen und fahren los. Es sind immerhin 150 km bis
Seitenstetten und im Auto das völlig anders ausschaut als sonst sitzen in drei
Reihen fünf Leut und nach einem Kilometer hat sie sich zusammengerollt und ist
ruhig. In Aschbach ein Zwischenstopp, weil wir das Grab von Christas und meiner
Lieblingstante besuchen, die nicht ganz unschuldig ist, dass wir heut
verheiratet sind. Schlawine bleibt völlig ruhig im Auto. Dasselbe in
Seitenstetten, Hunde dürfen nicht auf den Friedhof. Dann geh ich ein paar
Schritte mit ihr auch über einen schmalen Holzsteg mit reißenden Bächlein unten
,was sie interessiert aber nicht erschreckt. Dann geht’s weiter ins Gasthaus wo
sicher an die 50 Erwachsene und Kinder sie interessiert betrachten. Dann
verschwindet sie unter meinen Sitz und macht keinen Mucks. Dreimal war ich mit
ihr im Garten des Wirtshauses, wo sie erst mit dem Laub, dann mit der Mimmi und
dann mit dem 13 Wochen alten Welpen einem bayrischen Schweißhund namens Gustl
gespielt hat. Interessant war zu sehen, dass sie mit dem Kleinen ganz anders
gespielt hat, als mit den Großen. War echt ein Hit. Nach vier Stunden Wirtshaus
zurück ins Auto nd nach Hause. Dort ist sie ausgestiegen, als wären wir um den Häuserblock
gefahren und wurde von den großen freudig begrüßt. Dann haben sie gefressen sie
hat ein Lacki gemacht, ja in den Garten und jetzt ist wieder Alltag. Herrchen
ein Ohr abkauen den Rico sekkieren rein und raus gehen, das die Gelenke knacken,
Schlawinehalt. Die Schlawine kann auch brav sein, aber immer drüber erzählen
wär fad und sie ist schließlich mein Hund und ich bin auch nicht immer brav
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen