Montag, 12. August 2019

Allerheiligen Schlawine auf Reisen:



Allerheiligen ist für uns ein Tag der Familie. Wir gedenken unseren Toten und nachher trifft sich die große Familie meiner Frau zu einem gemeinsamen Essen in einem Wirtshaus in Stadt Haag, nachdem man sich vorher am Friedhof in Seitenstetten getroffen hat. Diese Tradition gibt es seitdem ich meine Frau kenne. Die Geschwister meines Schwiegervaters trafen sich und brachten ihre Frau en und Kinder mit. Die Kinder wurden größer und bekamen selber Kinder und die Treffen wurden immer größer. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass mein Schwiegervater drei Brüder und eine Schwester hatten. Damals war es das Grab der Großeltern und Großonkeln und Tanten meiner Frau. Ich habe sie nie persönlich kennengelernt, aber ich kenn alle Geschichten und Anekdoten über sie. Ich persönlich hatte keine toten Verwandten, die mir bekannt waren und so wars mir immer wurscht zu welchen Gräbern ich gehe. Und das wirklich wichtige war ja eh das Treffen danach. Das Grab das meiner Frau immer am wichtigsten war, war das Grab ihres großen Bruders der nur ein paar Tage alt geworden war. Ein Jahr später kam meine Frau als großes Wunder auf die Welt und dann noch eine Schwester und ein Bruder. Trotzdem war ihr der große Bruder den sie nie hatte und so gerne gehabt hätte immer sehr wichtig. Nach dem Anno horribiles 2016 liegen jetzt auch die Eltern meiner Frau dort und im Sommer 2017 ist sein Bruder gestorben. Von der älteren Generation ist jetzt nur mehr der jüngste übrig und der führt das weiter. Jetzt ist meine Generation eigentlich schon die ältere und die Generation unserer Kinder füllt das Ganze mit Leben und so wird das weiter gehen, weil auch die Kinder verstehen sich gut und haben beschlossen Kontakt zu halten. Ich find so eine Konstanz tröstlich und denke das ich noch als sabbernder Alter in irgendein Wirtshaus gerollt werde um mir kleine Kinder an zu schauen , die ich eigentlich gar nicht kenne, aber dann kann ich meine Frau fragen, die kennt sie alle. Frage , was hat das mit der Schlawine zu tun. Ganz einfach. Die Wettervorhersage war nicht prickelnd und das mit der Hundeklappe hat sie noch nicht wirklich behirnt. Sie also von neun bis fünf mit den großen alleine im Garten zu lassen, war keine Alternative und außerdem soll sie sowieso mal was alleine mit uns unternehmen, wegen Sicherheit und so, damit sie halt kein Kasper Hauser Hund wird.
In der Früh haben wir ihr deshalb das Geschirr der Hölle angelegt, das heißt meine Frau weil ich hab wieder einmal einen Nervenzusammenbruch gekriegt weil das Ding sich verdreht hat. Aber nur mit Halsband ist zu riskant, da kann sie sich ja leicht befreien. Jetzt noch ein kurzes Zwischenwort. Meist schreib ich über die Untaten der Schlawine, warum, weil sie so überaus schlimm ist. Jein. Natürlich ist sie schlimm, aber nicht 24 Stunden am Tag, sie schläft ja auch, nein Blödsinn. Es ist ganz einfach lustiger und es macht mir auch nichts aus wenn mein pp Publikum sich milde lächelnd über den Dolm aus Wien amüsiert. Aber die Schlawine ist auch ein braver, kluger und selbstsicherer Hund der ganz schnell mit ihr fremden Situationen fertig wird. Bei ihr werden Verhaltensweisen nicht zum Stereotyp sondern sie entwickelt sich immer weiter. Zum Beispiel  die Schlawine läßt sich nicht gerne von Fremden angreifen, is eh gut aber manchmal würden ich schon den Leuten eine Freude machen und sie streicheln lassen. Es gibt Hunde da geht das nie weg, im Gegenteil. Nicht so bei der Schlawine, ihre Neugierde besiegt die Scheu und wenn die Leut nur ein bissel auf sie eingehen, Viola, läßt sie sich streicheln.
Also Schlawines Tagesablauf. Nach dem Anlegen des Geschirrs gehen wir zum Auto, ohne die großen und fahren los. Es sind immerhin 150 km bis Seitenstetten und im Auto das völlig anders ausschaut als sonst sitzen in drei Reihen fünf Leut und nach einem Kilometer hat sie sich zusammengerollt und ist ruhig. In Aschbach ein Zwischenstopp, weil wir das Grab von Christas und meiner Lieblingstante besuchen, die nicht ganz unschuldig ist, dass wir heut verheiratet sind. Schlawine bleibt völlig ruhig im Auto. Dasselbe in Seitenstetten, Hunde dürfen nicht auf den Friedhof. Dann geh ich ein paar Schritte mit ihr auch über einen schmalen Holzsteg mit reißenden Bächlein unten ,was sie interessiert aber nicht erschreckt. Dann geht’s weiter ins Gasthaus wo sicher an die 50 Erwachsene und Kinder sie interessiert betrachten. Dann verschwindet sie unter meinen Sitz und macht keinen Mucks. Dreimal war ich mit ihr im Garten des Wirtshauses, wo sie erst mit dem Laub, dann mit der Mimmi und dann mit dem 13 Wochen alten Welpen einem bayrischen Schweißhund namens Gustl gespielt hat. Interessant war zu sehen, dass sie mit dem Kleinen ganz anders gespielt hat, als mit den Großen. War echt ein Hit. Nach vier Stunden Wirtshaus zurück ins Auto nd nach Hause. Dort ist sie ausgestiegen, als wären wir um den Häuserblock gefahren und wurde von den großen freudig begrüßt. Dann haben sie gefressen sie hat ein Lacki gemacht, ja in den Garten und jetzt ist wieder Alltag. Herrchen ein Ohr abkauen den Rico sekkieren rein und raus gehen, das die Gelenke knacken, Schlawinehalt. Die Schlawine kann auch brav sein, aber immer drüber erzählen wär fad und sie ist schließlich mein Hund und ich bin auch nicht immer brav

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