Was ich jetztschreiben muss bricht mir fast das Herz. Die
Colleen ist heute nach dem gemeinsamen Spaziergang im Märchenwald bei uns,
direkt vor der Terrassentüre ins Wohnzimmer tot zusammengebrochen. Die
innerhalb von fünf Minuten eintreffende Tierärztin konnte nur mehr den Tod
feststellen. Wie die Gabi davon betroffen ist brauch ich wohl nicht weiter
auszuführen. Der Gehirnschlag war wahrscheinlich durch die chronische Leukämie
an der sie litt oder besser nicht litt hervorgerufen, ist aber nicht wichtig,
weil was der Grund für diesen sehr plötzlichen Tod ist ist unerheblich. Sie ist
nicht mehr da, das ist erheblich.
Die Colleen war ein besonderer Hund, besonders für die Gabi.
Sie war extrem brav, extrem anhänglich und für die Gabi immer ein Quell der
Freude. Der ist jetzt weg und die Gelia und der Frodo können diese Lücke nicht
füllen. Ich habe die Colleen fast von Anfang an gekannt. Ich kann mich noch gut
erinnern, wie wir unseren ersten Spaziergang mit der Colleen gemacht haben. Die
Colleen hatte furchtbare Angst vor dem Rico und hat furchtbar geschrien, was
der Rico gar nicht mochte(er ist sehr lärmempfindlich) und er hat versucht sie
in einer Lacke zu ersäufen. Das konnten wir verhindern und die Emmy(ein
Retriver der mich eine Zeitlang begleitet hat) hat ihre erschütterte Psyche
aufgebaut. Die Angst verging und meine Isi war die beste Freundin von der
Colleen über Jahre hinweg. Voriges Jahr hat mich die Isi verlassen und die
Pauline trat in mein Leben. Damals hatten wir keine Ahnung, dass die Colleen
nur mehr eine so kurze Zeit bemessen hatte. In den letzten Jahren habe ich
Hunde und Menschen verloren und irgendwie habe das Gefühl das hört nicht mehr
auf. Ich kann nur eines aus Erfahrung sagen. Die Trauer um ein liebgewonnenes
Tier ist genauso heftig wie die Trauer um einen geliebten Menschen. Es gibt nur
einen Unterschied, die Trauer um das Tier dauert meist kürzer, das ist alles
was ich der Gabi wünsche. Colleens tot war gnädig zur Colleen, die
wahrscheinlich irgendwann unter ihrer noch nicht wirklich aufgetretenen
Krankheit zu leiden gehabt hätte. Er war aber unheimlich brutal für die Gabi,
der ich auf diesem Wege noch einmal mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken will.
Wir werden weiter Spazierengehen, wir werden uns weiter bei Verlusten trösten
und uns über erfreuliche Ereignisse freuen, denn dafür sind Freunde da.
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