Der 8. Juli 2017 war einer der schwärzesten Tage in meinem
Leben. An diesem Tag musste ich meine geliebte Isi gehen lassen. Sie war erst 9
Jahre alt, aber der Krebs hat wieder einmal ein Opfer gefordert. Isi war eine
besonders liebe Hündin, die jeden gemocht hat und die jeder mochte. Wenn du
einmal angefangen hast sie zu streicheln, durftest du nicht mehr aufhören sie
zu streicheln und ihr Augenaufschlag war legendär. Sie hat uns zwei wunderbare
Würfe geschenkt und lebt in Rico bei uns weiter. Eigentlich wollte ich nur
abklären lassen ob nach ihrer Mamma Tumoroperation was zurückgekommen ist aber
wie schlimm es war und dass ich sie sofort einschläfern musste, damit habe ich
nicht gerechnet. Aber sie hat uns so viel Liebe gegeben, dass ich es ihr
schuldig war sie aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen zu lassen.
Ich habe schon oft versucht Menschen, die dasselbe
durchgemacht haben Trost zu zusprechen und habe ihnen immer geraten sich sobald
wie möglich einen neuen Welpen zu holen. Bei mir war das natürlich anders. Ich
war völlig Trostresistent und einen neuen Welpen wollte ich auch nicht, hab ich
gedacht. Also war ich Internetabstinent, habe nicht telefoniert und bin in
meinem schwarzen Loch gehocktund war fertig mit der Welt. Hier beweist sich
wieder einmal, wie gut es ist wenn man eine Familie hat und Freunde, die einen
mögen. Die Gabi ist mit mir spazieren gegangen und hat mit mir geweint. Ich
hasse es weinerlich zu sein, aber manchmal geht es nicht anders und jetzt im
gesetzten Alter geniere ich mich wenigstens nicht. Meine Frau hat die Monika
angerufen und unser Leid geklagt. Und die Monika war halt so wie sie ist. In so
einem Fall nicht herb, sondern sanft und einfühlsam, aber, das haben wir damals
nicht gewusst voller Tatendrang und mit dem unbedingten Willen beseelt uns zu
helfen. (Ich weiß das hört sie nicht gerne, komischerweise gehört sie zu den
Menschen die Gutes tun und nicht gerne darüber sprechen.) Meine Kinder und
meinen Freunde begannen sich um die Finanzierung des Welpen zu kümmern, weil
wir in dem Jahr schon so viele unvorhergesehene Ausgaben hatten, dass unsere
finanziellen Ressourcen eigentlich nicht mehr vorhanden waren. Ich hab von dem
allen nicht viel mitbekommen.
Am 9. Juli ruft mich die Monika an und erzählt mir von einer
gewissen Familie Amraad in der Schweiz die gerade einen Wurf haben und einer
davon zufällig eine Hündin, könnte eventuell nicht vergeben sein, weil die
Familie die ihn krigen soll, noch nicht da war und noch ein zweiter Wurf
gefallen war wo man tauschen könnte. Ich soll doch bitte der Dame ein Mail
schreiben und unsere Situation schildern und außerdem hat sie gesagt soll ich
mich benehmen. Für Menschen die die Beziehung der Monika und mir nicht kennen.
Wir haben beide aus demselben Wurf unseren ersten Eurasier bekommen und vier
Monate später haben wir uns auf unserem ersten Eurasiertreffen kennengelernt.
Und ich weiß nicht wieso, seitdem hat die Monika immer auf mich aufgepasst. Das
ich schön grüße, dass ich mich benehme und nicht in allzu viele
Fettnäpfchen trete. Wir blieben
befreundet, als sich unsere Hündinnen nicht mehr mochten und uns in einige
peinliche Situationen gebracht haben. Die Capri war schön die Cadisha, unsere,
war fruchtbar und so nahmen sie aus unserem B-Wurf die Bellina zu sich. Alles
andere ist Geschichte. Wir hören oft monatelang nichts voneinander, sehen uns
jahrelang nicht, aber wenn wir uns treffen ist es so als wäre es gestern
gewesen. Gut alles andere ist Geschichte und daher hab ich auch meinen Namen.
Darf ich mich vorstellen Netsch, bist du deppat Netsch.
Genug abgeschweift. Ich hb das Mail geschrieben, die
Möglichkeit eines Tausches war wegen zu weniger Weibchen nichtgegeben. Nach einigen
sehr freundlichen Mails hatte ich eigentlich zu 98% eine Absage erwartet, weil
ich auch nicht wollte das Leute die ältere Rechte haben wegen mir verzichten
müssen, was ich auch geschrieben habe.
Eine Woche später es war wieder Sonntag, kam ich mit meinem
reduzierten Rudel vom Spazieren zurück und die Christa hat nur gesagt ich müsse
am Nachmittag die Monika anrufen. Also hab ich sie ein bissel später angerufen
und sie sagt mir ich muss am Abend die Karin van Amraad anrufen,weil wir einen Welpen
von ihr bekommen. Angeblich hat ihr die Familie nicht gefallen. Ich war platt,
plätter als platt. Eine Woche nach der Tragödie tut sich das Tor zum Himmel auf
und ich hab kreine Ahnung wie sie das gemacht hat. Gut, die Mutter stammt aus
ihrer Zucht, gut sie sind befreundet, aber trotzdem. Aber eigentlich war es mir
egal, ich stammelte ein paar Dankesworte versprach mich zu benehmen und auch
mit der besten Ehefrau in die Schweiz zu fahren um mich einer charakterlichen
Überprüfung zu stellen. Natürlich hat die Monika uns begleitet und mich daran
gehindert mich allzu schlecht u benehmen. Über die Fahrt dorthin und auch die
Abholung gibt es schon schriftliche Aufzeichnungen und so lasse ich sie aus.
Seit vierzehn Tagen wohnt jetzt die Pauline bei uns und macht mich mit ihrer
unnachahmlichen Art glücklich. Ich denke immer noch viel an die Isi aber es tut
nicht so weh. Also hatte ich mit dem Rat sich einen Welpen ins Haus zu nehmen
doch recht, sogar bei mir. Übrigens, die Monika hat sich den Namen Pauline
gewünscht und es schaut so aus als würde sie den auch behalten, weil sie ist so
typisch Paulinenmäßig.
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