Ich liebe unsere Hunde, unsere Hunde sind Kuscheltiere, aber
nicht immer will ich mit ihnen kuscheln. Es gibt da nämlich einen dunklen Punkt
bei unseren Hunden. Einen Punkt den wir gerne verdrängen. Der Hund stammt von
Tieren ab, die auch Aas nicht verachten. Auch ihr Geruchsgeschmack entspricht
nicht dem, was uns angenehm ist, außer man ist ein wahnsinniger Serienmörder
mit nekrophilen Neigungen. Wir mögen kein Gammelfleisch und der Geruch von
Verwesung ist uns nicht angenehm. Nicht angenehm ist eigentlich eine ziemliche
Untertreibung. Aber von Anfang an. Im Augenblick werden wir von Kadavern
unterschiedlicher Größe wahrlich bombardiert. Erst stirbt ein Huhn, es fällt
einfach tot von der Stange und ich begrab es. Dann kommt die Woche der toten
Eichhörnchen. Insgesamt vier liegen bei uns an verschiedenen Tagen herum, zwei
haben die Katzen in die Wohnung gebracht und dann irgendwo verloren. Die Suche
war grauslich und mühsam. Von den toten Mäusen unterschiedlicher Größe will ich
gar nicht sprachen. Alle hab ich gefunden, manche leider erst als sie schon unbeschreiblichen
Gestank von sich gegeben haben. Aber wenn man sie findet und entsorgt ist es
vorbei. Dann hat der Fuchs ein undiszipliniertes Huhn erwischt dass sich beim
Einsperren versteckt hat. Meine Frau hat es in der Nacht noch gackern gehört,
ich wollt nicht aufstehen und es suchen am nächsten Morgen war es fort. So gut
so schlecht aber es wird noch schlimmer. Eines Tages gehen wir am frühen
Nachmittag die Hühner füttern, ich such gerade Eier, als mich ein wilder Schrei
der besten Ehefrau von allen alarmiert. Sie zeigt zu einem grauslichen Bündel
beim Zaun das die Pauline gerade genüsslich kontrolliert. Das Gfrast hat das
bereits einige Wochen Tote Huhn ausgegraben. Ich renn hin grab das Loch tiefer
hau das stinkende Bündel rein und hau noch mehr Erde drauf und tret die Grube
fest. Am Abend hat die Pauline ein Bein von dem toten Huhn, ich würge und nehm
es ihr weg. Am nächsten Tag hat sie es wieder ausgegraben und ich hab es unter
einer 25kg schweren Waschbetonplatte bestattet. Nun hab ich gehofft, is ah Ruh.
Dann letzten Donnerstag. Der Michi war als einziger zu Gast
und wir hatten gerade gegessen. Auf einmal ein Gestank, Tod, Verwesung
unglaublich. Aber wir haben nix gefunden. In der Nacht bin ich aufgestanden
weil der Verwesungsgeruch so arg geworden ist, dass ich davon aufgewacht bin,
auch die beste Ehefrau von allen hat darunter gelitten. Am Morgen geh ich die
Hühner raus lassen und was liegt mitten auf dem Weg im Garten? Der Kadaver vom
andern Huhn in einem unbeschreiblichen Zustand. Ich hab es mit einer Schaufel
zum fliegen gebracht und in den unbenützten verwilderten Nachbargarten
geworfen, es ist mindestens 25 m weit geflogen und belästigt uns nicht mehr.
Auch niemanden anderen und vielleicht essen Fuchs und Marder fermentiertes
Huhn. Jetzt wusste ich auch was den Verwesungsgeruch verursacht hat, es war die
Pauline. Dreimal haben wir sie ausgebürstet, schleimig war sie nicht, der
Geruch hat sich ganz einfach im Fell festgesetzt. Gott sei Dank haart sie ab
und jetzt stinkt sie nicht mehr, sie riecht nur nicht gut, damit kann ich
leben. Außer sie setzt sich auf mein Gesicht. Die Zeit des Geruchs des Todes
ist vorbei im Augenblich befinden wir uns in der Zeit des Körpergruchs. Warum ich
sie nicht gebadet habe. Ich wollt nicht das sie verfilzt, weil sie im
Augenblich ihr ganzes Haar verliert und wir sie ununterbrochen ausbürsten
müssen. Deshalb ist sie auch ununterbrochen auf der Flucht, das hat ihr die
Aurelia beigebracht. Listiger Hund diese Pauline.
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