Also die Mimi ist bei uns weil mein Sohn mit seiner Familie
in Griechenland weilt. Am Sonntag hab ich sie mit genommen auf den
Gabispaziergang und anfangs war alles in Ordnung, aber dann ist die Mimi nicht
mehr mitgekommen. Erst hab ich gedacht sie hat keine Kondition, weil sie seit
der Kastration ein wenig rundlich geworden ist, aber das wars nicht. Genau wie
voriges Jahr war eine Kralle verletzt. Erst haben wir sie selber verbunden,
aber am Dienstag bin ich dann doch zum Lachinger gegangen. Erst war ich alleine
mit einer ehr jungen Tierärztin und nach dem Abnehmen des Verbandes waren wir
beide Schweiß gebadet. Es ist unglaublich was für Kräfte so ein Dackelähnliches
Tier hat, wenn es beschließt, unkooperativ zu sein. Die Tierärztin hat mich
dann gebeten in zwei Stunden wieder zu kommen, weil sie gerne den Chef dabei
haben würde und es wahrscheinlich unvermeidlich sei sie zu narkotisieren. Na gut
so bin ich etwas beschämt von dannen gezogen und nach zwei Stunden
zurückzukommen.
Kaum haben wir uns im Wartezimmer niedergelassen, das heißt
ich habe mich hingesetzt und die Mimi hat versucht mich aus dem Wartezimmer zu
ziehen passierte etwas Schreckliches. Eine völlig aufgelöste Frau kam in
Begleitung zweier Helferinnen ins Wartezimmer gerannt und gleich weiter in den
Behandlungsraum. Notfälle haben immer Priorität hab ich mir gedacht und auf
eine längere Wartezeit eingerichtet und mir überlegt die Mimi am Boden
anzunageln. Leider war die Wartezeit nicht lang weil der eine ihrer beiden
Hunde tot war. Sie hatte mit beiden an der Leine eine geregelte Kreuzung
überqurwert, als irgendein Arschloch eingebogen war und den einen Hunde
überrollt hatte. Ich war entsetzt und wütend, weil der Arsch Fahrerflucht
begangen hatte und wahrscheinlich ungestraft davonkommt. Dafür mag ihn beim
Scheißen der Blitz erschlagen.
Sein Frauchen war in einem erbärmlichen Zustand und während
sie weinend bei ihrem toten Hund im OP gesessen ist, sind wir drangekommen. Der
Lachinger war auch stinkwütend auf den Fahrer, aber das Leben muss weitergehen.
Und so spielt manchmal das Leben. Kaum versucht man einem Hund vergeblich das
Leben zu retten, muss man sich mit einer beleidigten Kralle beschäftigen. Nun
was soll ich sagen, zwei Frauen und zwei Männer waren nötig um die Mimi für die
Narkose vorzubereiten. Der Rest war Routine, die Kralle ist futsch, die Mimi
hat einen professionellen Verband bis Freitag, dann muss ich wiederkommen. Vorsichtshalber
muss die Mimi nüchtern sein, weil man sie fürden Verbandswechsel wieder
niederlegen muss. Da musste ich an die untergroßen Eurasier von der Vrucinic
denken, die operieren sich solche Sachen selber, ohne Narkose. Aber so ein
verdackelter portugisischer Jagdspaniel führt sich auf als ob es ihm ans Leben
ginge. Trotzdem tausend Mal lieber ist es mir, mich mit so einer vermaledeiten
Kralle lächerlich zu machen, als so etwas erleben zu müssen, wie es dieser
bedauernswerten Frau passiert ist. Man kann sich nirgends sicher fühlen nicht
einmal auf einem Zebrastreifen.
Ja und übrigens der Pauline geht es gut, aber es gibt nix
Neues.
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