Donnerstag, 24. August 2017

Tempi passati:



Heute ist mir was aufgefallen, was ich fast nicht fassen konnte. Im Jänner vor 25 Jahren haben wir unseren ersten Eurasier bekommen. Die Cadisha, sie wurde nur sieben Jahre alt. Seitdem hat sich viel geändert und manches behagt mir nicht sehr, aber auch nicht so sehr das es mich wirklich aufregen würde. Aber vielleicht eine kleine Anekdote aus der guten alten Zeit. Als die beste Ehefrau von allem gemeint hatte ein Hund müsse ins Haus hat sie beim ÖkV angerufen und gefragt welcher der beste für uns sei. Ich hatte nix mit zu reden, da ich eigentlich keinen Hund wollte, ja eigentlich sogar Angst vor ihnen hatte(frühkindliches Träume mit dem benachbarten Schäferhund, der mich allerdings nie gebissen hat) aber was ich eigentlich wollte war nie wichtig, weil die beste Ehefrau immer wusste was gut für mich sei. Zurück zum Anruf: Die haben gemeint wir sollten auf eine Hundeausstellung gehen uns dort die Hund anschauen, natürlich mit den Kindern und die, die mit den Kindern am besten könnten in die engere Wahl nehmen. Außerdem haben sie uns als Hundeneuling von einem Tierschutzhund abgeraten, weil man bestenfalls die Mutter kennen würde aber sehr selten den Vater. War mir alles einsichtig, außer, dass wir überhaupt einen Hund bräuchten. Aber ich wurde von meiner Familie überstimmt und wir pilgerten zur Ausstellung in Wien. Das erste was ich dort sah, war ein Italiener der seinem golden Retriever die Wimpern tuschte oder sowas ähnliches und ich wollt gleich wieder gehen. Wie das ausging könnt ihr euch vorstellen.
Dann sahen wir Briard und sie gefielen uns allen und die Kinder durften mit ihnen spielen. Als allerdings der Züchter stolz behauptete sie würden meine Kinder bis auf Blut verteidigen, haben wir einen Rückzieher gemacht. Gliedmaßen von anderen Kindern in der Sandkiste waren nicht so prickelnd für uns und das bösartige Glitzern in den Augen unseres Ältesten auch nicht. Dann trafen wir Labradore die haben uns zwar vom Aussehen nicht so gut gefallen aber das Wesen war einmalig und schlau waren sie auch. Und dann sahen wir die Eurasier. Das ganze sah aus wie ein Hippiekamp in Woodstock die Hunde kugelten kreuz und quer herum, hie und da wurde einer in den Ring geschleift, die Pudelbesitzer rümpften die Nase und da waren diese Ohren. Jeder der Eurasierohren kennt weiß was ich meine. Aber dann die Ernüchterung keine Eurasier weit und breit zu haben Wartezeit ein bis zwei Jahre. Also doch der Labrador. Der hat sich aber dann aus der engeren Wahl geschossen als er meine Frau in allen Ehren bei einer Besichtigung umgenietet hat. Zu schwer zu stark zu stürmisch, Frau zu klein zu schwach ect. Ich war froh, kein Hund ist noch besser. Aber da hatte ich die Rechnung ohne meine Frau gemacht. Nach ca 2000 Anrufen bei unserer ersten Präsidentin Frau Seywald und mehreren stark überhöhten Telefonrechnungen hatten wir einen Termin bei der Familie Gruber und der Rest ist Geschichte.
Also so kamen wir zum Eurasier und das Beste war, die Philosophie gefiel mir auch, unangepasst, die Züchter älterer Rassen rümpften die Nase, alle anderen waren begeistert vom Wesen und dem Aussehen dieser Hunde, bei Ausstellungen trugen sie normale Halsbänder und Leinen, die Körperpflege wurde auf das gesundheitlich nötige beschränkt. Austeller von heute werden sich die Augen reiben, so war das früher? Ja so wars. Ich muss dazu sagen ich hab auch damals nicht viel gewonnen, ich hatte zu wenig Körperspannung war meist unfrisiert und das habe ich auf den Hund übertragen, nennt man glaub ich Neuronenspiegelung.
Heute brauchst ein Ringtraining, gutes Gwand, Ausstellungsleine und einen Hund der sich gerne bürsten lässt. Durch die Spiegelung der Neuronen lassen meine Hunde das bürsten äußerst widerwillig über sich ergehen und die beiden Schwarzen haben dazu noch ein schwieriges Fell, das heißt sie hängen sehr an ihrer Unterwolle. Gwand hab ich auch kein schönes, weil ich mich immer dreckig mach und so wurden die Ausstellungswelt und ich nie gr0ße Freunde und heute noch weniger. Weil wenn man geschumpfen wird weil das Fell zwischen den Zehen nicht gestutzt ist, is ma des zu viel. Aber wurscht. Ich freu mich immer wenn eine Ausstellung ist, geh dann mit den Hunden spazieren und trink dann an Gin Tonic is viel besser…. Für mich. Trotzdem bewundere ich die die sich das antun und dabei erfolgreich sind.
Aber zurück zur Hippiekommune äh Lager. Ich habs nicht so mit Regeln. Daher passte es mir gut in den Kram, dass viele den Eurasier eher mit Katzen verglichen haben. Keiner würde auf die Idee kommen mit einer Katze in eine Schule zu gehen. Ich war nie ein guter Schüler und dank der Spiegelneuronen waren es meine Hunde auch nicht. Als ich die Abrichterin fragte was ich tun solle mein Hund zieht nicht sondern lässt sich ziehen wusste sie keine Antwort. Vorgeschriebener Kettenwürger im Junghundekurs sei dank wars das dann mit der Hundeschule. Mit den nächsten zwein sind wir rausgeflogen, weil der Hund der Abrichterin meine Hündin anmachte, was der auch gefiel aber meinem Rüden nicht. Beide haben dann den Hund der Abrichterin verprügelt und das wars. Ich musste also die Hunde nach meinem Gefühl erziehen, am Anfang hatte das was mit Montesori zu tun beim Rüden dann doch eher mit Militär. Meine erste Hündin liebte mich so das sie mir folgte. Aber ablegen und weggehen war nicht drin. Deshalb können meine Hunde eigentlich nur sitz und kommen wenn ich komm, das funktioniert…..meistens aber nicht immer, also hab ich mir einen vorrausschauenden Blick angewöhnt um herankommende Schwierigkeiten zu erkennen, funktioniert meisten, aber nicht immer. Heute nach 25 Jahren und mit den besten Hunden ever, weiß ich das ich nichts weiß und vertraue meinen Hunden meistens, aber nicht immer. Und so einmal im Jahr führen sie mich vor. Damit kann ich leben. Heute vor einer Woche war es wieder einmal soweit. Meine Hunde verlassen das Grundstück nicht, wenn ich nicht mit ihnen fortgehe. Damals habe ich die Biotonne auf die Straße gestellt und die eine Türe nicht richtig geschlossen. Der Rico hat sich hinter mir raus geschlichen ist über die Straße gelaufen um dort die Nachbarhündin mit der sie immer morsen einmal aus der Nähe zu verkläffen. Leider ging dort gerade ein großer schwarzer Rüde der dasselbe vorhatte. Die beiden sehen sich tiefes doppelseitiges Knurren, ich denk schon an die Tierarztrechnung und dann?.....nix. Das Gesicht vom Rico war ob der Größe des anderen von tiefen Zweifeln geprägt, wenn nicht gar Verzweiflung, der andere schaute am Rico vorbei und hat ihm scheinbar aus dem Mundwinkel zugeflüstert: Kleiner wenn du dich jetzt von Acker machst passiert dir nix. Dann hat der Besitzer des Rüden ihn zurückgerufen und ich meinen, der in der Zwischenzeit Verstärkung von der Jenny bekommen hatte und die Aurelia hat auch schon hinter dem Auto hervorgeguckt. Wachelnd hab ich die drei aufs Grundstück getrieben und mich selbst einen Esel genannt. Später hab ich den Mann mit den beiden Hunden(da gibt’s noch einen zweiten weniger großen eine Hündin) wir haben die Situation besprochen  und sind lachend auseinander gegangen. Gott sei Dank haben die beiden das Rüdenmachtspiel so beherrscht, dass die Situation nicht eskaliert ist. Aber verlassen kann man sich nie drauf und deshalb nannte ich mich einen Esel.
So das war jetzt eine kleiner Rückblick über meine Eurasierphilosophie. Ich weiß ich bin heute eine Minderheit und ich will die Ausstellungs-, Agility- ,Suchhund-, Therapie und Rettungseurasier nicht schlechtreden, aber dank Spiegelneuronen werde ich nie solch einen Eurasier haben sondern die, die ich hab und die ich liebe. Und ich hoffe, dass alle Eurasierbesitzer ihre Hunde leiben auch wenn sie keine Superhundgen in sich tragen sondern nur eines sind Eurasier, die ihre BesitzerInnen lieben. Was ist das? Ich habe gegendert!!!! Oh!!mein!!! Gott!!!!!


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