Dienstag, 25. März 2014

Sturm:


Die Gabi, die beste Ehefrau und ich sitzen beim Kaffe.

Gabi: Also ich finde das urgemütlich, dass die Hühner jetzt im Wohnzimmer wohnen(sie wischt ein Huhn zärtlich vom Tisch, das gerade von ihrem Kaffee kosten will.

Ich: Ja ich finde das auch cool auch wenn(ich nehme ein Huhn von meinem Kopf) sie manchmal ein wenig penetrant sind.

Meine beste Ehefrau von allen(wenig begeistert): Was heißt hier penetrant. Hühner haben im Haus nix verloren, sie sollen im Garten wohnen und Eier legen, sonst kommen sie in die Suppe)

Gabi und ich kichern und die beste Ehefrau von allen donnert: ihr seids so deppat, die Hühner ins Haus einziehen lassen und du Gabi(Gabi zuckt zusammen) unterstützt diesen Deppen dabei noch.

Die beste Ehefrau wirft mir einen dieser gefürchteten bösen Blicke zu, die mich immer zu Staub zerfallen lassen. Draußen rodet unser Nachbar die letzten Bäume in seinem Garten und es weht ein starker Wind….

Ich wache schweißgebadet auf. Keine Hühner kein böser Blick es ist früher Morgen meine beste Ehefrau schnarcht und ja es weht ein starker Wind, offensichtlich die ersten Böen des angesagten Sturms. Sturm für Wiener Verhältnisse das heißt wir haben Spitzenböen von 120km/h zu erwarten. Darüber können Deutsche und Amerikaner nur müde lächeln, aber mir reichts.
Ich steh auf und lass die Hühner raus und schau ob unser Frühbeet noch steht. Die Hühner sind noch müde und das Frühbeet steht noch, also wackle ich ins Bett zurück und will noch eine Runde schlafen. Spielt aber nicht, die Hühner haben sich vor unserem Schlafzimmerfenster versammelt und singen und die beste Ehefrau erwacht und will plaudern. Also wieder ein Wochenende wo ich früher auf bin als unter der Woche. Ein seltsames Familienphänomen .
Nach dem Frühstück beschließe ich das Frühbeet gegen Sturm zu sichern.
Da ich ein Genie bin sichere ich es mit Gurten die an die Umrandung des ebenfalls von mir in genialer Einfachheit konstruierten Hochbeetes angeschraubt werden, das fliegt nimmer weg.

Nachdem ich meine handwerkliche Genialität gebührend mit Eigenlob gefeiert habe(sonst lobt mich ja keiner) fahren die beste Ehefrau und ich zum Bellaflora um die wöchentliche Portion  Pflanzen zu holen die dann durch liebevolle Pflege in der nächsten Woche sterben, damit wir nächsten Samstag neue holen können.

Der Wind wird immer stärker und reißt beim Bellaflora ein Regal mit Erdbeeren um, Gott sei Dank haben wir vorher noch welche genommen. Es war schwierig die beste Ehefrau von allen daran zu hindern die durch die Luft fliegenden Erdbeeren einzusammeln und als Beute zu behalten.

Da heute keiner mit mir spazieren gehen will geh ich halt allein, gegen den Protest meiner lieben Frau die Angst hat, dass mich ein Baum erschlägt. Auch meine Antwort, das Buch wäre eh fertig und auch Ödön von Horvath wäre in Paris von einem Baum erschlagen worden, beruhigt sie nicht wirklich.
Trotzdem geh ich „no risk no fun“ und den Hunden ist der Wind wurscht
Ich wähle trotzdem einen weg nicht direkt durch den Wald sondern durch die Weinberge und die Wiesen. Wieder bin ich erstaunt über die Blumen die blühen. Veilchen Leberblumen Kuhschellen und Zeugs was ich überhaupt nicht kenne. Ich denke an letztes Jahr wo um die Zeit alles verschneit war und die Ute mit Icequeen und bin froh, dass wir nur ein bissel Wind haben.
Rico war schon ein bissel enttäuscht das die Collen weggesperrt ist, er hat wieder etwas mit über die Straße führen vor sich hin gemurmelt.
Dann hatte ich noch eine Karl May Vision ich bin Niko ben Austriaci und mein treuer Freund Hadschi Rico ben Casvalon reitet neben mir auf einem kleinen gescheckten Wüstenbeagel. Ich schüttel mich, das will ich mir gar nicht vorstellen.


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