Samstag, 5. Dezember 2020

05.12.2020 Emmi:

 


Heute hab ich eine Begegnung gehabt, mit der ich in meinem Leben niemals gerechnet habe. Aber von Anfang an.

Gestern konnte ich nix schreiben, weil ich ganz einfach zu erschöpft war. Das war so. Die beste Ehefrau und ich sind zu normaler Zeit ins Bett gegangen nicht wissend, dass es eine der seltsamsten Nächte unseres Lebens werden sollte. Dazu folgendes ich betreue seit ca. zwei Jahren eine Alte Dame mit ihren beiden sich abwechselnden Pflegerinnen. Seit April ist ihre Tochter aus den USA bei ihr. Die Dame hat psychische Probleme.

Gestern um 0 Uhr 41 läutete mein Handy die Tochter war dran und hat mich gebeten sie zum Flughafen zu bringen. Sie müsste aber vor 5 Uhr früh dort sein. Ich habe gedacht mich tritt ein Pferd weil solche Anrufe hat man Gott sei Dank nicht oft, aber die Aussicht die Narrische endlich wieder in den USA zu wissen, hat mich zustimmen lassen. Also hab ich den Wetter auf vier Uhr gestellt und hab versucht wieder einzuschlafen. Aber das Adrenalin hat das schwer gemacht und kaum war ich eingeschlafen, hat der Wecker geläutet. Ich bin dann zum Flughafen gefahren hab ihr geholfen die Tickets zu kaufen und hab sie eingecheckt, das wars sechs in der Früh. Dann binn ich wieder heimgefahren. Dort hab ich die Hühner raus gelassen und bin wieder ins Bett. Um dreiviertel sieben läuten wieder das Telefon die Dame war dran und hat gemeint sie kann nicht fliegen ich soll sie wieder abholen. Ich hab ihr gesagt dass das nicht geht und sie in das verdammte Flugzeug steigen soll und hab das Handy abgeschaltet. Ich hab gehofft das sie durch das Boarding in den Flieger geschwappt wird. Um acht bin ich dann wieder aufgestanden und hab das Handy aufgedreht. Es hat sofort zu läuten angefangen und die Wahnsinnige war wieder dran. Ich hab aufgegeben und hab sie geholt und wieder zur ihrer Mutter gebracht. Ich glaub die Pflegerin war ein bissel enttäuscht. Am Nachmittag waren dann meine Enkel da weil der Nikolo gekommen ist, weil der Papa schichtelt und am Wochenende nicht da ist und dann bin ich vorm Fernseher eingeschlafen und erst heute aufgewacht. Na gut dazwischen hat die beste Ehefrau mich ins Bett gebracht. Heute war ich wieder fit hab einen Kunden besucht der Tischbeine bei mir bestellt hat die zu einer historistischen Konsole passen sollen. Sechs Leuchter mussten dafür sterben. Sie haben gefallen und ich bin wieder heim, hab die Hunde geschnappt und bin mit ihnen in den Wald gefahren. Wir waren erst ein paar Schritte gegangen, da haben die Hunde einen Retriver getroffen, der sich besonders für die Jenny interessiert hat. Ich bin dann dazu gekommen und der Retriver benahm sich irgendwie komisch. Ihre Begleiterin meint ich müsse sehr gut riechen und hat sich entschuldigt das sie mich angesprungen hätte. Das war mir wurscht irgendwie war mir der Retriver sympathisch. Ich bin dann weitergegangen und da hab ich noch ein Paar getroffen und der eine hat gesagt, da is ja die Emmi! Hab ich gemeint das ist ja lustig ich habe vor Jahren einen Retriver gekannt der so geheißen hat aber jetzt in Oberösterreich wohnt. In dem Augenblick hat der Retriver die Begleiterin durch das Weg stück wieder zu mir gezogen, dort ist sie ab geleint worden und hat mich sofort umarmt. Da ist mir die leicht rosa Nase aufgefallen und ich hab gefragt ob die Hündin früher in Wien war. Es war tatsächlich die Emmi. Als meine Freundin damals aus verschiedenen Gründen die Emmi abgegeben hat ist wieder zurück nach Oberösterreich gekommen. Dort lebt sie aber manchmal haben die Besitzer aus Arbeitsgründen nicht soviel Zeit, dann kommt sie nach Wien zu der Dame, die mit ihr spazieren war. Jetzt weiß ich einiges über die Emmy. Sie isst noch immer gerne Schuhe, sie interessiert sich immer noch für Fahrradfahrer und interessanterweise mag sie keine Katzen, dabei hatte ich damals schon sechs und die Emmi ist gut mit ihnen ausgekommen. Sie hat sich körperlich nicht verändert ist sehr fit spielt aber nicht mehr so gerne mit anderen Hunden. Ich hab die Emmy seit sechs Jahren nicht mehr gesehen und sie hat mich sofort erkannt. Ich war zu Tränen gerührt. Ich war dann beim Spaziergang sehr nachdenklich, weil der einzige Hund der von dem damaligen Rudel über war, ist die Jenny, die damals aber nicht mit war. Der Rico, die Aurelia, die Gelia und die Colleen sind nicht mehr da und das hat mich ein wenig traurig gemacht. Aber dann hab ich mir meine jetzigen Felldodeln angeschaut und war wieder happy weil ihnen wieder so viel Spaß gemacht hat.

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