Sonntag, 20. März 2016

Brief an Leon vorgetragen zu seiner Taufe von seinem Opa:


Mein lieber Leon, heute feiern wir deine Taufe und es wird Zeit auf deine ersten sechs Monate und ein bisschen weiter zurück zu blicken. Nachdem du am 29. September das Licht der Welt erblickt hast, war die Zeit vor deiner Geburt zu einem nicht unerheblichen Teil im Sommer und der war heiß, sehr heiß. Deshalb war deine Mutter und natürlich dein Bruder der Michael oft bei uns, um in unserem Schwimmbecken Abkühlung finden. Deine Mutter wurde dicker und dicker und wir hatten schon den Verdacht, dass du kein Zwergerl werden würdest. Trotz Hitze und geschwollener Beine ertrug sie ihren Zustand mannhaft oder soll man besser sagen frauhaft und im September wurde es dann langsam kühler. Da du schon so groß warst und deine Mama ziemlich klein, wurde von den Ärzten beschlossen, dass du per Kaiserschnitt auf die Welt kommen solltest  und zwar am 29. September, weil das der Namenstag von deinem Bruder und deinem Uropa ist und der Geburtstag von deinem anderem Opa ist und deine Eltern das für ein gutes Omen hielten. Na wir sind gespannt ob du so eine Schlingel wie die beiden wirst oder so brav wie dein Opa, nämlich ich.
Also ich hab geglaubt das wird dann eher stressfrei für mich, aber wie das leben so spielt deine Mama und diene Oma haben finstere Pläne geschmiedet, um mich aus meiner Komfortzone zu jagen. Die Oma und ich sollten nämlich auf deinen Bruder aufpassen, während der Andy dein Papa und deine Mama eben schnell mal dich auf die Welt bringen. Das hieß um fünf!! kannst du dir das vorstellen, um fünf für deinen armen alten Opa aufstehen und nach Tulln fahren, dort einen schlafgrantigen  Krümel in Empfang nehmen und mit ihn ein oder zwei Stunden warten bis du da wärst. Aber erstens kommt es anders und anders als man denkt. Der Termin für deinen Kaiserschnitt wurden immer wieder verschoben von 9 auf 10, von 10 auf 11 von elf auf irgendwann und wir fuhren mit dem Krümel nach Hause. Da ist er eingeschlafen und ich bin mit ihm durch die Gegend gefahren, damit er ausschlafen kann. Dann waren wir eine Stunde zu Hause und dann sind wir wieder hingefahren, und was war? Nix war. Um fünf sind wir wieder nach Hause gefahren.  Irgendwann hat dann dein Vater angerufen, ziemlich zittrig, weil er immer schon ein bissel wehleidig war und hat deine Ankunft verkündet.




Du warst 52cm groß und 3445g schwer also ziemlich prächtig. Am nächsten Tag haben wir dich zum ersten Mal gesehen und wie bei allen meinen Enkel war das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Am Anfang hast du zwar immer geschrien wenn du die Oma oder mich gesehen hast, was die Oma gekränkt hat mich nicht, weil ich weiß irgendwann geht’s ihr mir alle auf den Senkel, warum solltest du eine Ausnahme sein. Mittlerweile lachst du oft wenn du mich siehst, zumindest wenn du genug Essen in dir hast. Weil wenn du hungrig bist kannst du echt grantig werden. Aber mit Essen, was im Augenblick dein Lieblingshobby ist kann man dich schnell wieder beruhigen. Alles was dir das Leben noch bringen wird, wissen wir nicht, aber wünschen tun wir dir alle das beste und das wir deinen Lebensweg möglichst langen mit dir gehen können. Das wünschen sich deine Großeltern, dein Eltern Onkeln und Tanten und natürlich deine Paten die Tante Michaela und der Onkel Koni. Apropos beim Onkel Koni muss ich dich ein bissel warnen, der ist komisch aber sonst ganz lieb, weißt so ähnlich wie ich dein Opa.

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