Samstag, 25. Juli 2020

25.07.2020 Georgie die unheimliche Schlimmheit des seins:



Das ist eine Züchterinformation. Unser G Wurf, sechs Individuen zwei männlich, vier weiblich. Vier relativ brav, zwei schlimm. Als erste natürlich der Gorg eh klar ist immer noch bei uns und will partout nicht erwachsen werden. Die zweite schlimme? Die Gabi, die immerhin drei Monate bei uns war und genug Anarchismus für den Rest ihres Lebens inhaliert hat. Die frühjugendliche Prägung scheint da voll eingefahren zu haben. Man muss dazu sagen dass ihr Schlimm sein mit einer noch größeren Menge Charme verbunden ist, so das zumindest ich dem Gorg nie wirklich böse sein kann, was meine beste Ehefrau ziemlich zur Weißglut bringen kann, aber was soll ich machen. Andererseits worüber sollte ich schreiben, wenn die Gorg brav wäre, das wäre ja unheimlich fad und so freu ich mich insgeheim über ihre Streiche, weil das wieder Futter für mein Tagebuch bedeutet, aber sagst das ja nicht meiner besten Ehefrau. Die Mimik und die Konsequenzen wären fürchterlich.
Ich habe mich entschlossen den heutigen Tag beispielgebend für jeden anderen Tag zu schildern, wobei ich ich aber mit gestern Abend beginnen, weil auch so komm ich auf keine 24 Stunden.
Also es ist Abend, wir schauen uns grade einen Krimi an und ein entsetzliches reißendes Geräusch dringt an meine Ohren. Ich schau, der Gorg liegt auf dem grauen Teppich der Katastrophen. Alles Unheil geht von diesem Teppich aus. Wenn sie kotzen muss, kotzt sie auf diesen Teppich, wenn sie etwas zerkleinern muss liegt sie auf diesen Teppich, ich hab schon überlegt ihn auszutauschen, aber ich glaube es liegt an einer Wasserader die unter dem Teppich verläuft. Also das Geräusch. Ich seh erst nix aufregendes, weil der Gorg mir den Rücken zu kehrt, also steh ich auf, was ich sehr ungerne tue und schau nach. Es ist ein Schuh von mir, der in seinen letzten Zügen liegt. Ich sag: „Gorg also wirklich!“ nehm ihr den Schuh weg und schmeiß ihn weg. Die beste Ehefrau meint ich hätte ihn dem Gorg überbraten sollen und nicht so säuseln. Meine Erklärung, dass es eh wurscht wäre, weil der Schuh alt und nicht mehr in Gebrauch wäre , lässt sie nicht gelten, und auf meine Replik ich wäre dem Gork dankbar, weil ich jetzt wenigstens einen Schuh weggeworfen hätte, reagiert sie gereizt und meinte ich wäre ein Waschlappen. Dann war Ruh, kurz. Plötzlich höre ich einen Tischtennisball herum hüpfen und wundere mich, weil wir keine Tischtennisbälle haben. Hatten wir anscheinend doch, weil der Gorg damit auf der Terrasse herum hüpft und ihn aufpäppeln lässt. Da wir keinen Tischtennistisch haben, hab ich ihn ihr lassen, und hab sogar geholfen ihn aus schwierigen Positionen zu bergen, dann war Ruh und bald darauf sind wir ins Bett gegangen. In der Früh war das Bett gemacht, jetzt war alles zu einer Walze zusammengeschoben und oben drauf ist der Gorg gesessen und hat Knetmasse gespielt, schließlich haben wir das Chaos auseinander klamüsert und konnten schlafen gehen. Wehrgorg gabs keinen, wir habe wenig Mond wahrscheinlich deshalb.
Um sechs Uhr wach ich auf, weil die Enten schreien und lass sie raus. Das ist auch das Wecksignal für den Gorg, er schleppt sich mit mir runter in den Garten, dann torkeln wir wieder rauf und dann kriegt der Gorg Milch und der Dackel auch, weil der alles essen will was andere essen, Dackel halt. Während die beiden  Milch schlabbern, beeile ich mich ins Bett. Kurz darauf kommt der Gorg, es ist Zeit für die Kuschel, auf mir herum trampel und im Bett herum roll Stunde. Das genieße ich, weils der Gorg so genießt. Weniger genieße ich, wenn sie mit der Mimi im Bett zu spielen beginnt und mir auf Brust, Kopf und Gekröse herum hüpft weil das schmerzhaft ist. So zwischen sieben und halb acht wird der besten Ehefrau zu dumm und sie steht auf. DA die Hunde ihr folgen nutze ich das Ganze für ein bisschen Ruhe und Entspannung. Heute aber nicht, weil ein wilder Wutschrei der besten Ehefrau mich aus den Federn reißt. Der Gorg hat von ihrem Außenbett  einen Polster geschlachtet und der Schaumgummi liegt auf der Terrasse herum, mein Beruhigungsversuch, dass eh zu viel Schaumgummi drinnen wäre und die Überzüge kaum drüber gängen, war kontraproduktiv. Ein Kaffe und Aufräumarbeiten von mir und dem Gorg(ich hab aufgeräumt, der Gorg hat zugesehen) haben sie dann doch wieder beruhigt. Dann waren wir mit der Gabi spazieren und die Mimmi und der Gorg sind voller Samen und die Ehefrau war wieder böse auf mich weil ich nicht aufpass. Was soll man tun. Der Gorg hat dann noch versucht meiner Enkelin ihren Kuchen zu stehlen. Ist ihr nicht gelungen die Nandi, die mit den Hunden tanzt, war achtsam. Ja noch was der Frodo hat mir mit Freudentränen erzählt, was die Raru für eine gute Schülerin sei. Fürs Bunkerbauen sei sie zwar noch zu klein, aber sie kann schon wunderbare Dolinen und der Garten von der Romana wäre jetzt viel gemütlicher. Die unheimliche Schlimmheit des seins gibt’s nicht nur bei uns.

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