Dienstag, 9. Juni 2015

Fasching:

Wir haben unser unteres Stockwerk entweihnachtet. Nur der Christbaum steht noch, weil ich zu faul war ihn abzuräumen und zu zerstückeln. Schuld daran ist auch das abartige Wetter, dass uns gestern fast 18° gebracht hat und heute auf 3° runter gekracht ist, das Ganze mit Sturm und Regen, heute nur mehr mit Starkwind und Regen. Unser Garten ist nicht mehr gatschig, sondern er beginnt sich zu verflüssigen. Deshalb haben die Gabi und ich unserem schlechten ich nachgegeben und jegliche körperliche Betätigung eingestellt. Mit anderen Worten ich verschimmel auf meinem Sofa und beginne mich langsam wund zu liegen.
Durch die Entweihnachtung ist natürlich eine neue Deko gefragt. Hab gestern deshalb die Osterhasen gesucht, aber meine Frau hat gemeint ich bin jetzt völlig deppat geworden. Dann hab ich an meine Kindheit gedacht und an die Faschingsdeko für die Faschingsfeste mit Papierschlangen, Girlanden und Lampions. In der heutigen Zeit genauso aktuell wie der Käseigel. Kommt laut meiner Frau überhaupt nicht in Frage, weil so wie es einen Weihnachtsgrinch gibt sind wir Faschingsgrinche. Seit meine Kinder keinen Faschingsfeste mehr feiern wollten, hat sich die sogenannte fünfte Jahreszeit völlig aufgehört. Wobei die Kostümfeste und die Faschingsgesellschaften in Wien sowieso kaum eine Rolle spielen. Zwar gibt es in Wien und in Mödling solche GEschellschaften die sich mit dem sinvollen Gruß DöDö(19 Bezirk von Wien Döbling) und MöMö in Mödling begrüßt so wie in Villach mit LeiLei ind in Mainz mit Helau. Aber für mich ist das eher eine Gottesstrafe, denn eine Unterhaltung. Soviel kann ich gar nicht saufen, dass ich das lustig find. Dafür haben wir in Wien die Tradition der Bälle begonnen mit der Nummer eins dem Opernball über die Bälle im Konzerthaus von den Philharmonikern oder den lustigsten den Zuckerbäckerball, die diversen Schulbälle wie den Althietzinger von meiner Schule. Die Bälle der verschiedenen Berufsgruppen(Lehrer, Juristen,Techniker, Journalisten, Polizisten) bis zu den Bällen in den Bezirken wie den Schulwarten, Kleintierzüchtern, Schrebergärtnern und den Bällen der Randgruppen Flüchtlingsball, Rosenball, Lifeball. Diese Tradition ist in Wien allgegenwärtig und selbst der bewegungslegasthenischste Wiener beherrscht in irgendeiner Weise den Wiener Walzer. Ausländer bei dieser Betätigung zu beobachten ist für uns genauso amüsant, wie für Brasilianer und beim Samba zu beobachten.
Also ich sitz auf meinem Sofa philosophieren über Faschingstraditonen langweil mich dabei mit mir selber und das unvermeidliche passiert, ich büsel ein….
Da ist die Aurelia aber was ist mit ihr passiert, irgenwie ist sie schwarz und außerdem spricht sie mit Würzburgischen Akzent.
Aurelia: Also wie ihr weest stamm ike aus Würzbürch und Karneval is men Leben.
Ich erstarre zu Eis, meine Aurelia ein Karnevalshund?
Izi hat einen grünen Irokesen und einen gelben Schwanz: Find ich cool Humpa humpa humpa täterä!!
Sind meine Hunde völlig wahnsinnig geworden?
Rico hat eine rote Nase und ein seltsames Hütchen auf dem Kopf: Ich wollte immer schon ein Clown sein.
Aurelia: Und wie verkleiden wir den Niko, als Eurasier? Tä,tä,tä wolle mer ihn reinlassen?
Ich: Nein, nein ich will da nicht rein, nein nein neiiiin!!!
Mich reißts ich wach wieder auf. Gott sei Dank, kein Hund ist verkleidet und ich auch nicht. Sie schlafen alle und der Rico ist gar nicht da. Die fünfte Jahreszeit wird weiterhin nicht bei uns stattfinden.

Und noch was “Je suis Charlie“.

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