Dienstag, 9. Juni 2015

Schrullig:


Also jetzt haben wir es endgültig geschafft, wir sind das schrulligste Ehepaar, das ich persönlich kenne.
Wie das passieren konnte. Es war ein unbedachtes Statement von mir, das dazu geführt hat.
Wie alle wissen haben wir seit bald einem halben Jahr zwei Enten. Ich habe Probleme mit den Enten, weil sie mich nicht mögen. Ich tu alles für sie. Ich habe ihren Stall gebaut ich habe ihren Tümpel angelegt ich putze ihren Stall ich schau, dass sie Wasser haben und was bekomme ich dafür? Kaum werden sie meiner angesichtig beginnen sie zu schreien:“Entenmörder, Entenmörder! Quak, Quack, Quack!!“. Ich bin echt beleidigt.
Als sie mich wieder einmal derartig panisch, gemieden haben ,dass es sie in der Kurve aufgehaut hat und eine ins Wasser gefallen ist, hab ich meiner besten Ehefrau meinen Kummer geklagt und beiläufig gemeint:“ Die Maria und die Heidi sind so deppat, die brauchen einen Mann, damit sie nichtmehr so hysterisch sind.“
War natürlich auch ein vermeintlich diplomatischer Wink von mir, dass ein erfülltes Sexualleben zu Ausgeglichenheit und Zufriedenheit führt, aber wie immer wurde er von der besten Ehefrau missverstanden und sie machte sich hinter meinen Rücken auf die Suche nach einem Erpel. Dabei hat sie mich völlig in Sicherheit  gewiegt, weil sie mein Statement mit der Bemerkung abgetan hat: „So ein Blödsinn und was mach ma mit die Entenküken.“ Und ich kleinlaut zugeben musste, dass ich typisch männlich und nicht zu Ende gedacht hatte.
Am Freitag hatte sie alles fix gemacht und mir mitgeteilt, dass wir am Samstagnachmittag einen Erpel aus Gablitz zu holen haben.
Mein Einwand über das Problem der ungewollten Nachkommenschaft tat sie mit den Worten:“Da nehmen ihr ihnen halt die Eier weg und machen Biskuit daraus, du Depp!“
An diese Art der Geflügelmäßigen Empfängnisverhütung habe ich natürlich nicht gedacht und so machten wir uns am späteren Nachmittag auf den Weg um den Erpel abzuholen.
Dort angekommen ist meine Frau gleich im Gatsch steckengeblieben und ich habe entsetzt einen Pumps im Gatsch stecken gesehen. Meine Frau die eigentlich immer mit Gummistiefeln unterwegs ist besucht einen Bauernhof mit Pumps und tut meinen Einwand mit den Worten: „Wenn man jemanden besucht muss man auf sein Aussehen achten.“ Daran habe ich natürlich nicht gedacht weil mir meine Frau in Gummistiefeln genauso gut gefällt wie in Highheels. Trotzdem haben der Bauer und ich ihren Einwand mit einigen Unverständnis zu Kenntnis genommen, Männer halt.
Mit dem Erpel im Gepäck und schmutzigen Füssen sind wir dann heim gefahren und meine Frau begann schon über zukünftigen Nachwuchs zu sprechen und was wir dann mit dem Nachwuchs tun. Ich seh vor meinem Auge bereit eine riesige Entenherde bei uns im Garten und sag lieber gar nix dazu, weil ich kanns eh nicht ändern.
Die Eingewöhnung der Erpels verlief problemlos, im Gegensatz zu den Enten badet er im Tümpel und ich seh ihn schon im Pool schwimmen, aber jetzt ist Winter und man soll ja nicht so weit voraus denken. Ja und er mag mich genauso wenig wie die Entendamen, die haben ihm wahrscheinich in der Nacht erzählt, was für ein Monster ich bin, er ist auch gleich ins Wasser gefallen, wie er die Flucht ergriffen hat. Aber meine Frau findet ihn ganz süß. Und wenn sich meine Frau freut, freu ich mich auch.
Und jetzt haben wir halt vier Hunde(zwei davon Zeithunde), sieben Katzen, sieben Hühner und drei Enten. Das ist doch schrullig oder?
Und ein zweiter Teil ist auch in Planung, weil ich will über unsere schrulligen Hunde schreiben, aber das ist eine andere Geschichte.


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