Freitag, 14. August 2020

14.08.2020 Das Eichhorn:

 


Also langsam beunruhigt mich der Gorg. Heute Nacht wars so ruhig, dass ich um zwei noch immer nicht schlafen konnte. Ich hab mir dann überlegt selber in den Garten zu gehen und ein bisschen zu bellen, bin dann doch nur aufs Klo gegangen und hab ein bisschen Wasser getrunken. Ich glaube die beste Ehefrau hätte meine Aktion nicht besonders goutiert.

In der Früh sind wir dann in den Wald gegangen und ich habe mich auf die Spuren meiner Kindheit begeben. Am Anfang des damaligen Hauptweges in den Wald von der Langegasse aus hat es damals einen Bunker gegeben, den wollt ich mir wieder anschauen. Das Problem der Weg ist weg und der Bunker irgendwie auch. Zumindest ist er so zugewachsen, dass ich ihn nicht gefunden habe, dafür hätte ich eine Machete gebraucht. Es hat mich auch fasziniert, wie aus der Heidelandschaft meiner Kindheit, auf dem Gelände der ehemaligen Flakkaserne ein Wals entstanden ist, der viel älter ausschaut als er ist. Wurscht, den Hunden hat die Erkundung für sie neuen Geländes gefallen und die Jenny ist mir eigentlich auch nicht verloren gegangen, erst 20 Meter vor dem Auto ist das Vieh falsch abgebogen und ich musste sie holen. Klingt nach einem ereignislosen Tag, war es auch bis kurz vor vier. Da geht die beste Ehefrau in unser Wohnzimmer und findet ein Eichhörnchenbaby. Erst hat sie geglaubt es wäre tot, aber dann hat sie den Puls gefühlt. Da hat sich wieder einmal herausgestellt, dass wir ein gutes Team sind. Meine Frau hat das Viecherl mit Rescuetropfen und Zuckersalzlösung aufgepäppelt und ich hab mich im Internet und am Telefon auf die Suche nach einem Pflegeplatz gemacht. Erst hab ich unseren Tierarzt angerufen, der konnte nur insofern weiterhelfen, dass er gemeint hat wir sollen die Tierarztpraxis im Zoo anrufen. Die haben mir dann die Nummer von der sogenannte Wildtierbox gegeben und die haben gemeint zwischen 16 Uhr und 16 30 wäre ein Mitarbeiter da der die Tiere abholt. Also das Eichhörnchen in eine Schuhschachtel gesetzt und ab zur Triesterstraße. Dort kamen wir gerade noch rechtzeitig an und jetzt ist Eichhorn auf dem Weg in die Pflegestation. Ein Rätsel ist uns allerdings wie es in unser Wohnzimmer kam. Die Verletzungen stammen von eine Krähe oder einem Greifvogel nicht von einer Katze. Unsere Katzen hätten mit so einem Findling kurzen Prozess gemacht. Also gibt’s eigentlich nur eine Erklärung. Der Gorg wars. Er hat es gefunden mit ins Haus genommen um zu spielen, dann war ihm fad und er hat was anders gemacht und so vielleicht dem Eichhorn das Leben gerettet. Genau werdens wir nie wissen. Wir hoffen nur das die Leute in der Wildtierstation es aufpäppeln können, wir sind aber guter Hoffnung, wir hoffen auch keine weiteren zu finden.

Jetzt hoffe ich auf einen weiteren ereignislosen Tag, weil wie ein jüdischer Sinnspruch sagt Gott möge verhindern, dass du in aufregenden Zeiten lebst oder so.










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