Freitag, 28. August 2020

28.08.2020 der Kolumnist des Ereignislosen:

 


Heute in der Früh war es ziemlich frisch bei uns(11.8°). Weil ich heute mit der besten Ehefrau noch nach Ungarn fahren wollte bin ich zeitig mit den Hunden gegangen. Nein nicht so wie die Karin, die scheinbar an seniler Bettflucht leidet und sich die Sonnenaufgänge betrachtet, aber immerhin um halb neun. Es gibt scheinbar viele die die Morgenfrische ausnützen, jetzt hats immerhin fast 28°, aber trotzdem bin ich nicht allzu vielen Leuten begegnet. Da ich scheinbar das mit der Jenny immer besser in Griff bekomme und sie sich deshalb kaum verirrt, kann ich ruhig und entspannt meinen Gedanken nachhängen, immer ein Auge auf die Jenny, das zweite auf Pauline und Georgie und das dritte auf den Weg. Naja hab ja nur zwei, aber für den Weg brauch ich eh kein Auge. Ich schreib jetzt über ein Jahr fast täglich irgendeinen Schas. Eigentlich musste ich Abenteuer erleben wie der Indiana Jones, aber ich habe keinen Schlapphut und auch keine Peitsche und erleben tu ich auch nicht wirklich was. Bei meinen Erlebnissen würde der Indiana Jones nur müde lächeln und meinen er tät sich zu Tode langweilen. Tu ich aber nicht, ich langweile mich eher selten. Allerdings geben ich zu, dass das Schreiben manchmal ein bissel quälend ist, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sobald ich aufhöre mich zu quälen, die Geschichten sehr selten werden und dann vielleicht die eine oder andere Gute gar nicht geschrieben worden wäre. Und das wäre schade vor allem für mich, weil ich nach einiger Zeit immer wieder meine eigenen Geschichten nachlese und mich königlich über die seltsamen Ergüsse die ich zusammen fabuliere amüsiere. So ein Tagebuch hilft vorzüglich beim erinnern kann ich nur sagen. Aber man muss auch zugestehen, dass jemand der jeden Tag mit denselben Hunden mehr oder weniger dieselben Wege geht aufregend und packende Reiseberichte verfassen kann. Ich bin eher der Spitzweg unter den Chronisten, dem schon vor  Aufregung das Herz bis zum Hals schlägt, wenn er einen neuen Weg entdeckt, wie zum Beispiel heute. Ich erkunde im Augenblick ein Stück vom Maurer Wald, dass in meiner Jugend noch kein Wald war sondern das Ruinengelände und ein trefflicher Platz für unsere Kriegsspiele. Ja Verzeihung, wir waren damals Kinder, deren political Correctness völlig unterentwickelt war, für uns war Krieg ein Spiel, wie für Generationen von Kindern auch. Aber wie hätten wir es besser wissen sollen. Mein Vater sprach selten vom Krieg und wenn er ein paar Anekdoten (sie habe richtig gehört, Anekdoten) dann hat das für uns eher nach Pfadfinderlager gesprochen. Über die Schrecken hat erst Jahrzehnte später gesprochen, da war ich schon fast fünfzig und habe mir bereits eine eigene Meinung gebildet. Also wieder einmal eine Abschweifung bist du deppat. Also heute ist dieses Ruinengelände kaum mehr wahrnehmbar, ein paar überwucherte Betonwände, das ist alles. Der Rest ist bewaldet und dazwischen gehen schmale Wege wie bei einem Labyrinth. Herrlich für die Hunde und aufregend für mich, weil ich mit meinem etwas unterentwickelten Navigationssystem immer an Stellen rauskomme, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Am Sonntag zeig ichs der Gabi, wenn ichs wieder find.

Also sie sehen das ist nicht was die Boulevardpresse wiedergeben würde. Ich gebe zu mir reichen diese etwas langweiligen Erlebnisse völlig aus. Ich muss nicht am Donaukanal abfeiern, ich brauch keine Nachtklubs, aber ich bin ja auch alt und in einer Zeit groß geworden wo es in Wien drei Diskos gab und ein paar Nachtbars, die erstens wegen des Alters und zweitens wegen der Kohle unerreichbar waren. Ich kann mich erinnern ein Freund von mir hat von seinen gestopften Eltern eine größere Summe bekommen, damit wir das Wiener Nachtleben auskosten können. In die erste Bar sind wir nicht reingekommen, weil der Eintritt unser Budget überschritten hätte in die zweite sind wir reingekommen, mussten aber ein Flasche aberwitzig scheußlichen Sekt bestellen und konnten uns dann die äußerst langweilige Stripteaseshow ansehen. Ich kann mich noch heute an den sogenannten Conférencier erinnern, wie er marktschreierisch ein dralles Mädchen, als die wunderbare Sabrina Sabina ankündigte, die sich dann mit dem Gesicht einer an chronischer Gastritis leidende ihrer Wäsch teilweise entledigte. Diese Initiation hat bewirkt, dass das Nachtleben für mich für immer seinen Reiz verlor. Man sieht ich bin ein verkorkster Mensch, der auch seine Traumata zu tragen hat, aber ich tregen sie mit Fassung, weil ich bin froh, dass ich nicht am Freitag oder Samstag an Entzugserscheinungen leide, wenn ich nicht nicht feiern gehen kann, sondern nur wenn ich mit den Hunden nicht spazieren gehen kann, danke Sabrina Sabina.














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