Freitag, 4. September 2020

04.09.2020 Putzwahn:

 

Heute war Tag wos was i des Putzwahns im Keller. Langsam seh ich Dunkelheit am Ende des Tunnels, weil für Licht reichts noch lang nicht. Dafür werde ich langsam zum Spezialisten für Putzmittel. Mit dem Blus Star Toilettenspray, hab ich das Klo im Keller soweit gebracht, dass es entfernt wie eine Klomuschel aussieht. Man glaubt gar nicht wie sehr so ein Ding verkalkt wenn man es nie benutzt. Am Vormittag hab ich versucht in meinem kleine Bauhaus Holz für Nandis Karnickelstall zu kaufen, war vergeblich, die sperren im Oktober zu und Holz is aus. Also muss ich morgen zum Hornbach fahren, weil ich hab ja eh nix zu tun.

Danach war ich mit den Hunden im Wald, mein einziger Lichtblick in diesen finsteren Tagen des Aufräumens und Putzens. Warum tu ich mir das an, frag ich mich, aber wenn ich was anfang zieh ich es auch durch. Zumindest bis man sieht, das ich was getan habe. Ich weiß jetzt, dass wir ungefähr eine Million leere Marmelade- und Einweckgläser haben, hunderttausend Flaschen und eine Million Fliesdecken. Beim nächsten Wurf kann ich die Unterlage so dick machen, dass die Welpen knapp unter dem Plafond liegen und hab immer noch genug Decken zum Wechseln. Ich probier im Wald jetzt immer neue Wege aus, es ist wirklich interessant wie auf kleinsten Raum verschiedene Wege gehen ohne dass man die anderen wahrnimmt, der eine den ich heute gegangen bin ist teilweise nur zehn Meter vom Hauptweg entfernt und trotzdem glaubt man in einem anderen Wald zu sein. Da gibt es Lichtungen und Bombenkrater und zehn Meter weiter links gehen die Eltern mit ihren Fahrrad fahrenden Kindern. Ich wird versuchen sie der Gabi zu zeigen, bezweifle aber, dass mir das auf Anhieb gelingt, weil ich keinerlei Orientierungssinn besitze. Trotzdem find ich immer wieder heraus aus dem Wald. Zum Schluss sind wir wieder durch das Ruinengelände gegangen und diesmal sind mir die alten Mauern aufgefallen die man kaum mehr sieht, Teilweise geht man noch auf betonierten Flächen, die sich die Natur auch schon zurückholt. Dabei erinnere ich mich an meine eigene Militärzeit, wo es mein einziges Ziel war einen ähnlichen Status wie der brave Soldat Schwejk zu erlangen. Eines Tages waren wir in einem ähnlichen Ruinengelände zu Gange. Mein Ausbildner hat mir eine Stelle zugewiesen, wo ich ein Einmann Schützenloch zu graben hätte. Dann hat er mich alleine gelassen. Ich hab schnell bemerkt, dass er mich auf eine Betonplatte gestellt hat. Dort habe ich mich den ganzen Tag aufgehalten und hie und da mit dem deppaten Klappspaten auf die Platte gedroschen. Natürlich ohne Erfolg. Am Abend ist er dann wieder gekommen und hat mich angeschrien, warum da nur so ein Mulderl wäre. Ich habe geantwortet, ich hätte den ganzen Tag wie ein Viech gearbeitet, aber der Beton wäre zu stark gewesen. Darauf hat er gefragt, warum ich nicht woanders gegraben hätte. Darauf ich, ich hätte den Befehl gehabt hier zu graben und nicht irgendwo anders wo es bequemer wäre. Daraufhin mein Ausbildner: „Netsch, sie sind willig aber blöd.“ Da hab ich gewußt ich habs geschafft. Schmunzelnd bin ich weiter gegangen, die Hunde waren außer Sicht, was dort leicht ist, die können zwei Meter entfernt sein und du siehst sie nicht. Aber hören kann man sie und wenn man ruft kommen sie (meistens) eh gleich. Heute war wieder einmal eh gleich und dann sind wir wieder heim und ich in den Keller, Scheißleben.












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