Donnerstag, 15. August 2019

Woodstock:



So ich hab jetzt eine dreiviertel Stunde gebraucht, um meinen Computer zu starten. Scheinbar geht im Augenblick viel kaputt. Erst die Aurelia und jetzt der Computer, der für so ein Ding auch ein Methusalem ist, den hab ich jetzt auch schon an die zehn Jahre.
Nachdem ich gestern die Aurelia gehen lassen musste, ist meine Grundstimmung leicht elegisch. Das heißt mir ist die Vergänglichkeit stärker bewusst, als an besseren Tagen. Heute in der früh bin ich in die Wohnung meines Sohnes gefahren um seine Katzen zu füttern und dabei wurde ich durch das Radio auf ein Jubiläum aufmerksam gemacht, nämlich 50 jahre Woodstock. Ich hab mir dann überlegt wann Woodstock zu so einer Ikone geworden ist und bin draufgekommen, viel viel später. Wie das Festival stattfand war ich elf und hatte keine Ahnung bzw. keine Interesse an solcher Musik. Das kam bei mir 2 Jahre später als ich das erste Mal Smoke on the Water und Child in Time hörte. Den Woodstockfilm hab ich im kino nie gesehen, aber Gimmi Shelter mit den Stones mit 14. Die ganze Hippiebewegung hab ich nur aus der Ferne mitgekommen, Drogen hab ich nie genommen, aber ich habe Freunde gehabt, die voll auf das Hippietum weggekippt sind. Klar hatte ich lange Haare aber nie schulterlang, klar hab ich Stulpenjeans, Stiefeln und Natojacke getragen, aber bei mir war das alles Softcore. Wir haben die Hippiemodegetragen, aber die Ideologie nicht wirklich mitgemacht. Das hat mich eigentlich erst zu interessieren begonnen als ich 1983 mitten in meinem Geschichtsstudium war und eigentlich auf die ersten Aufsätze, Bücher und sonstige Publikationen zum 25 jährigen Jubiläum der 68 iger Berwegung gewartet habe, die nie kamen. Aber das heißt nicht, dass wir nicht profitiert hätten von den 68 igern. Die ganze Liberalität, das Hinterfragen der Taten unserer Vorgänger, die sexuelle Befreiung, die Pille und das alles war natürlich für uns bereits selbstverständlich. Und mein ganzes Leben hat mich diese Bewegung und ihre Musik fasziniert.
Jetzt fragen sich viele und was bitte schön hat das mit Eurasiern zu tun? Nix, oder doch für mich viel.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir damals irgendwann 1992 in Wien auf einer Hundeausstellung waren, um uns eine Hunderasse auszusuchen. Alle Hunde waren aufgebrezelt und alle Kojen aufgeräumt und dann kamen wir zu den Eurasiern und dort hats ausgeschaut wie bei einer Hippiekommune. Die Hund san herumglegen wia Kraut und Ruam die Besitzer detto, alles war sehr zwanglos. Hat nurmehr die Gitarre und das Lagerfeuer gefehlt und dass wer „We shall overcome“ singt.  Das war einer der ausschlagenden Punkte warum wir jetzt seit 26 Jahren Eurasier haben. Auch wenn diese Nonchallence der Anfangsjahre verflogen ist, auch wenn die Champions der damaligen Jahre wahrscheinlich wegen Ungepflegtheit aus dem Ring fliegen würden, für mich bleiben die Eurasier die Hippies unter den Hunden. Die Pauline ist ein Blumenkind, der Rico manchmal eingraucht und deshalb ziemlich agressionsfrei. Manchmal sind sie auch außerparlamentarisch aktiv, aber ohne sich brutal terroristisch zu betätigen, aber ein bisschen Aktionismus darf schon sein. Deshalb sind zumindest die Eurasierleute die ich kenne ziemlich chillig und lassen gerne Gott einen guten Mann sein. Und ddeshalb meine ich das man den Tag des Eurasiers ruhig auf den heutigen Tag legen könnte den Jahrestag von Woodstock, so und jetzt spiel ich dem Rico und der Pauline „Coming Home“ von Ten Years After in der Woodstockversion vor, die beiden mögen nämlich die Beats.

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